Das Wachstum der erneuerbaren Energieträger geht weltweit weiter. Beim Weltrat für Windenergie (GWEC) wird geschätzt, dass 2010 Windkraftanlagen mit einer Leistung von rund 40 Gigawatt errichtet wurden, womit die globalen Kapazitäten auf etwa 200 Gigawatt angewachsen sein dürften.
Nach China, wo 2010 rund 16 Gigawatt hinzugekommen sind, war Europa mit zehn Gigawatt neuer Leistung der wichtigste Markt. Auch Indien, Brasilien, Mexiko und Argentinien spielen eine wachsende Rolle. Der GWEC geht davon aus, dass die global installierten Kapazitäten sich bereits bis 2014 auf 400 Gigawatt verdoppeln und 2020 1000 Gigawatt erreicht haben werden.
Verschiedene Szenarien möglich
Diese Zahlen stammen aus dem neuen Ausblick für die Entwicklung der Windenergie in den nächsten zwei Jahrzehnten, dem Global Wind Energy Outlook 2010, die der GWEC jüngst veröffentlicht hat. Zu diesem Zweck wurden drei verschiedene Szenarien durchgerechnet: Ein Referenzszenario, das den recht konservativen Ansatz der Internationalen Energie Agentur widerspiegelt; ein moderates Szenario, das alle vorhandenen oder geplanten Förderprogramme berücksichtigt und zusätzlich davon ausgeht, dass die Regierungen ihre bisherigen Klimaschutzversprechen vollständig umsetzen; und ein anspruchsvolles Szenario, das weltweit ideale politische und ökonomische Rahmenbedingungen für die Entwicklung der Windindustrie voraussetzt.
Beachtlicher Wachstumsmarkt
Demnach werden 2030 zwischen 572 und 2.341 Gigawatt an Windleistung installiert sein, die bis zu 5420 Milliarden Kilowattstunden elektrischer Energie liefern könnten. Im optimistischsten Fall bei den gleichzeitig besten Annahmen über künftige Effizienzsteigerungen wäre allein die Windenergie 2030 damit in der Lage, ein gutes Fünftel des weltweiten Bedarfs an elektrischem Strom abzudecken.
Selbst wenn nicht die optimistischsten Annahmen eintreffen, wird die Windenergie noch immer ein beachtlicher Wachstumsmarkt sein. Für 2020 rechnet der Bericht im moderaten Szenario mit jährlichen Investitionen in Höhe von 106 Milliarden Euro und weltweit 1,4 Millionen Arbeitsplätzen.
Daniel Seemann
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