Nachhaltig Wirtschaften ist ein viel diskutiertes Thema. Dahinter verbirgt sich der Aufruf zum umweltfreundlichen Wirtschaften, keine Verschwendung von Rohstoffen, bewusstes Konsumieren und Einhalten der Menschenrechte, um nur ein paar Aspekte von Nachhaltigkeit zu nennen.
Die gemeinnützige Stiftung spirit.ch setzt sich für nachhaltige Lebensqualität ein und führte zum Thema nachhaltige Wirtschaft zwei Umfragen durch. Die Erste im Sommer 2011, wofür sie 243 Menschen befragten und die Zweite im Winter 2011, bei der 234 Menschen befragt wurden. An der Umfrage nahmen ausschließlich Personen Teil, die sich für das Thema Nachhaltigkeit interessieren.
Dabei stellte sich heraus, dass 83 Prozent der Befragten in der Tat daran glauben, dass eine nachhaltige Wirtschaft möglich ist und 54 Prozent der Befragten halten eine nachhaltige Wirtschaft auch in unserem existierenden Wirtschaftssystem für umsetzbar. Ein Viertel der Befragten stimmen der These zu, dass ein ständiges Streben nach Wachstum eine nachhaltige Wirtschaft unmöglich mache. Wachstum und nachhaltige Entwicklung schließen sich jedoch nicht aus, befinden 32 Prozent der Befragten und 37 Prozent meinen das Wachstum nicht unbedingt schlecht wäre, es käme aber auf die Art von Wachstum an.
Trotzdem ist der Weg zu einer nachhaltigen Wirtschaft noch lang. Die Teilnehmer der Umfrage wurden gebeten eine Einschätzung abzugeben, wie nachhaltig die momentane Wirtschaft auf einer Zehnerskala sei – sie wurde auf 4.4 eingestuft. Laut den Befragten sollte dieser Wert aber bei 9.4 liegen. Es kann auch Optimismus verzeichnet werden: Auf die Bitte, eine Einschätzung der nachhaltigen Wirtschaft in zehn Jahren zu geben, verbesserte sich der jetzige Wert um fast zwei Skalenpunkte auf 6.2.
Eines könnte vor allem für Unternehmen interessant sein: Die Umfrageteilnehmer wurden gefragt, ob es zwischen Unternehmen ähnlicher Größe und Branche Unterschiede gäbe, was nachhaltige Wirtschaft betrifft. Über 60Prozent bejahten dieses und stimmten zu, dass es beträchtliche bis große Unterschiede zwischen den Unternehmen gäbe. Viele der Teilnehmer konnten sogar „weiße“ (62 Prozent) beziehungsweise „schwarze Schafe“ (69 Prozent) unter den Unternehmen nennen, also Unternehmen, die viel für die Nachhaltige Wirtschaft tun und jene, die das Gegenteil verfolgen.
Nachhaltigkeits-Resonanzgruppen haben Zukunft
Spirit.ch nutzte diese Umfrage, um ihre Idee der „Nachhaltigkeits-Resonanzgruppen“ vorzustellen. Hinter dem Begriff der „Nachhaltigkeits-Resonanzgruppen“ verbirgt sich ein Forschungsansatz, um nachhaltiges Bewusstsein zu bestimmen. Es wird davon ausgegangen, dass nachhaltiges Handeln nur dann möglich ist, wenn auch ein nachhaltiges Bewusstsein vorhanden ist. Um nachhaltiges Wissen zu verbreiten, ist es wichtig das nachhaltige Bewusstsein zu kennen. Doch bisher ist nur wenig über das nachhaltige Bewusstsein einzelner Gruppen bekannt.
Die Nachhaltigkeits-Resonanzgruppen von spirit.ch setzen sich aus verschieden Teilgruppen zusammen, wie zum Beispiel Nachhaltige-Konsumenten und Nachhaltige-Unternehmen, um zwei von sieben zu nennen. Diese Teilgruppen werden in regelmäßigen Abständen durch Online-Umfragen zu Themen und neuen Ideen im Bereich Nachhaltigkeit befragt. Dadurch sollen Gemeinsamkeiten und Unterschiede der verschiedenen Teilgruppen herausgefunden werden, die zum Verständnis des nachhaltigen Bewusstseins beitragen.
Über 80 Prozent der Befragten bewerten die Idee der Nachhaltigkeits-Resonanzgruppen als positiv und weitere 85 Prozent könnten sich sogar vorstellen Teil der Nachhaltigkeits-Resonanzgruppen zu werden.
Es lässt sich festhalten, dass eine nachhaltige Wirtschaft nicht als unmöglich angesehen wird und die Verwendung von Nachhaltigkeits-Resonanzgruppen eine guter Schritt in die richtige Richtung ist, um das individuelle Nachhaltige Bewusstsein zu verstehen und zu nutzen.
Karina Oppitz
Ich teile die Meinung, dass die nachhaltige Wirtschaft möglich und notwendig ist. Das Sterben der Wälder, verschmutzte Flüsse und Luft weisen darauf, dass wir etwas im Wirtschaften verändern müssen. Solche Ereignisse wie Atomkatastrophe in Japan erinnern uns immer daran, wir müssen nach anderen Wegen suchen.