Stromkosten sinken, Verbraucherpreise steigen.

Ein neues Gutachten deckt Abzocke der Stromkonzerne auf. Obwohl die Kosten sinken müssen die Kunden drauf zahlen.

Ein Kurzgutachten mit dem Titel „Gerechtfertigte Strompreiserhöhungen?“ im Auftrag der Grünen Bundestagsfraktion analysiert die neuesten Strompreiserhöhungen der RWE und deren Begründung.

Der Stromkonzern hat die Privatkundenpreise zum 01. August 2010 um 7,3 Prozent erhöht und begründet diesen Schritt mit gestiegenen Beschaffungskosten. Zwar hat die EEG-Umlage, also die vorrangige Vergütung von erneuerbaren Energien, tatsächlich Mehrkosten verursacht, zugleich sind die Bezugskosten an der Strombörse jedoch deutlich gesunken. Seit 2008 um 30 bis 40 Prozent.

Unter dem Strich ergibt sich somit eine Senkung der Bezugskosten, die jedoch nicht an die Stromkunden weitergegeben wird. Das Gutachten ermittelt dadurch einen Mehrgewinn für RWE von rund 100 Millionen Euro.

Diese Praxis ist nicht auf die RWE AG begrenzt. Seit 2008 stiegen die durchschnittlichen Stromkosten im Privatkundensegment um über sieben Prozent. Für dieses Jahr wird angenommen, dass die Verbraucher dadurch ungerechtfertigter Weise rund eine Milliarde zu viel zahlen und somit die Gewinne der Stromkonzerne mehren.

Bärbel Höhn, stellvertretende Fraktionsvorsitzende der Grünen, rät Verbrauchern den Stromanbieter zu wechseln. Entgegen weit verbreiteter Vorurteile ist ein Anbieterwechsel sehr unkompliziert und völlig risikofrei. Sollte ein alternativer Stromanbieter zum Beispiel pleite gehen, springt automatisch wieder der Regionalanbieter ein. Es braucht also niemand Angst haben, dass auf einmal die Lichter ausgehen. Sehr häufig sind mittlerweile auch Ökostromanbieter günstiger als der übliche Regionalversorger. Einen guten Vergleich der verfügbaren Anbieter bietet beispielsweise das Portal Verivox.

Oliver Hölzinger

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