Recyceln von Aluminiumverpackungen – gut für Umwelt und Klima?

Getränkedose

79.300 Tonnen Aluminiumverpackungen wurden 2010 recycelt. Durch die Nutzung wiederverwerteter Verpackungen sank die Herstellungsrate neuer Aluminiumverpackungen, wodurch sogenannte CO₂-Äquivalente von 420.000 Tonnen eingespart werden konnten. Doch wie sieht die allgemeine Ökobilanz des wertvollen industriellen Grundstoffs aus?

Einer aktuellen Studie der Gesellschaft für Verpackungsmarktforschung zufolge steigerte sich die Recyclingrate bei Aluminiumverpackungen in Deutschland 2010 gegenüber 2009 um vier Prozent  auf 86,4 Prozent. Aluminiumgetränkedosen konnten sogar zu 96 Prozent wiederverwertet werden. Nach Berechnungen der Deutschen Aluminium Verpackung Recycling GmbH würden mit der Wiederaufbereitung der Aluminiumverpackungen die jährlichen Treibhausgasemissionen von umgerechnet etwa 170.000 Autos im deutschen Straßenverkehr eingespart. Ein großer Erfolg für den Klimaschutz. Doch wie gestaltet sich die allgemeine Ökobilanz des langlebigen Leichtmetalls?

Ökobilanz des Aluminiums

Die Vorteile von Aluminium bestehen in seinem vergleichsweise geringen Gewicht und seiner äußerst ressourcen- und energieschonenden Wiederaufbereitung. Das Einschmelzen von Aluminium ist schon bei geringen Temperaturen möglich und so wird  allein 95 Prozent weniger Energie zum Recyceln als zur Herstellung des Grundstoffs benötigt – und dies ohne Qualitätsverlust. Mit jedem Lebenszyklus des Werkstoffs wird seine Ökobilanz daher besser.

Aluminium ist das häufigste Metall und überhaupt das dritthäufigste Element in der Erdkruste (Sauerstoff 47 Prozent, Silicium 28 Prozent, Aluminium 7,5 Prozent, Eisen fünf Prozent). Aluminium liegt allerdings nicht in Reinform vor, sondern muss aus seinen Verbindungen erst in einem sehr energieintensiven Verfahren ausgelöst werden. Dafür sind Temperaturen bis zu 1.000 Grad Celsius von Nöten und es entstehen teilweise umweltbelastende Nebenprodukte, wie Rotschlamm. So verschlingen allein ein Prozent des gesamtdeutschen Energieverbrauchs die beiden Aluminiumproduktionswerke des größten noch verbliebenen deutschen Aluminiumherstellers Trimet AG in Essen und Hamburg. Die in Deutschland noch häufig verwendete Braunkohleenergie belastet die Ökobilanz des Aluminiums daher gravierend.

Aluminium – Grundstoff der Zukunft?

Aluminium umgibt uns in vielfältiger Form, als Verpackung sowie als Werkstoff in Häusern, Autos, Flugzeugen und auch in Solarmodulen. Und weltweit steigt die Aluminiumnachfrage. Während sie sich von 2003 bis 2007 in Europa um 15 Prozent steigerte, legte sie in Asien im gleichen Zeitraum allein um 60 Prozent zu. Seit April 2011 verlor der wichtige industrielle Grundstoff aufgrund des chinesischen Wachstumseinbruchs und der europäischen Schuldenkrise zwar ein Viertel seines Wertes, doch der allgemeine Trend bleibt voraussichtlich unaufhaltsam. Die Ökobilanz des Aluminiums wirft jedoch die Frage auf, ob man die Schließung des Wertstoffkreislaufs, wie in der Verpackungsindustrie anvisiert, oder eher die Substitution des Grundstoffs – beispielsweise durch Magnesium – angestrebt werden sollte.

Katja Friedrich

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