Grüne Energie ist auf dem Vormarsch und auch das Interesse, Ökostrom von Energieversorgern zu beziehen wächst. Daher positionieren sich viele Versorger mit dem Thema umweltfreundliche Energie. Aber wie grün sind die Versorgungsunternehmen selbst? Wie steht es mit dem internen Co2-Fußabdruck der Anbieter? Mit dem Report „Next Stop: Net Zero“ untersucht das Beratungshaus Publicis Sapient, welche Rolle die digitale Business Transformation beim Erreichen der Netto-Null-Ziele von Energieversorgern spielt.
Die internationale Studie* belegt, dass die Entscheidungsträger von Energieunternehmen (CTOs, CIOs, CDOs etc.), fest entschlossen sind ein Netto-Null-Ziel zu erreichen. Zudem unterstreicht der Report die zentrale Bedeutung neuer Technologien für die Umsetzung dieser Zielsetzung. Neun von zehn Befragten (86 %) gaben an, der digitalen Business Transformation eine Schlüsselrolle bei der Erreichung der Ziele ihres Unternehmens beizumessen.
Der Druck steigt
Regierungen, Konsumenten und Investoren drängen auf eine konzertierte Aktion zur Reduzierung der Kohlenstoffemissionen (s. Grafik).
Aber auch wenn dies eine klare Zielsetzung bei den Versorgern ausgelöst hat, ist der Weg zur Zielerreichung weniger klar. Energieversorger werden in ihrer Transformation durch diverse Faktoren ausgebremst: die mangelnde Klarheit über die Kapitalrendite (ROI) der Maßnahmen, unzureichendes internes Know-how und das zögerliche Vorgehen bei der Etablierung eines agilen „Test & Learn“-Ansatzes. Um ihre Chancen zu nutzen, müssen Energieversorger von den „Digital Natives“ lernen – so ein Resümee des Reports.
Ergebnisse der Studie im Überblick
Die Umfrage zeigt, dass Energieunternehmen die digitale Business Transformation zur Verringerung der Kohlenstoffemissionen nutzen wollen. Um ihre Ziele zu erreichen, müssen sie jedoch einige Hürden überwinden.
Netto-Null hat eine hohe Priorität
Die Umfrage belegt, dass das Erreichen von Netto-Null-Emissionen ein wichtiges Anliegen der Energieversorger ist. Die Befragten stuften Netto-Null-Initiativen im Durchschnitt mit 8,2 von 10 Punkten als Top-Unternehmenspriorität ein. Mit 8,7 Punkten spielt die Emissionsreduktion bei den deutschen Entscheidern eine wichtigere Rolle als in den meisten anderen Ländern.
Staatliche Regulierung zwingt die Branche zum Handeln. Acht von zehn Befragten gaben an, dass der zunehmende Druck seitens der staatlichen Regulierungsbehörden in Bezug auf ihre ökologische Nachhaltigkeit sie vor Herausforderungen stellt.
Bewusste Verbraucher verstärken den Druck. Drei Viertel der Befragten (74 %) gaben an, dass auch der zunehmende Druck von Seiten der Kunden, ökologisch nachhaltiger zu werden, eine unternehmerische Herausforderung darstellt.
Die Netto-Null-Agenda stellt eine einmalige Chance dar. Acht von zehn Führungskräften (82 %) sind der Meinung, dass die Netto-Null-Agenda eine einmalige Chance zur Umgestaltung ihres Unternehmens darstellt.
Die digitale Business Transformation ist von zentraler Bedeutung, um die Netto-Null-Mission zu erreichen. Fast neun von zehn Befragten (86 %) sagten, dass die digitale Business Transformation elementar für die Erreichung der Netto-Null-Ziele ist. Frankreich (77 %) und Australien (70 %) sind Vorreiter bei der Nutzung digitaler Transformationsinitiativen zur Emissionsreduktion. Die deutschen Energieversorger liegen im Mittelfeld (54 %).
Ein Verständnis der Verbraucherstimmung ist von größter Bedeutung. Für Energieversorger ist es von zentraler Bedeutung, ihr Geschäftsangebot an den Bedürfnissen der Verbraucher auszurichten. 67 % der Befragten halten diesen Fokus für wichtig, um eine erfolgreiche digitale Transformationsstrategie zu entwickeln.
Energieversorger müssen innovativ sein, um wettbewerbsfähig zu bleiben. Sieben von zehn Befragten gaben an, dass die Einführung neuer kohlenstofffreier Produkte und Dienstleistungen für ihre digitale Transformationsstrategie wichtig ist.
Die Ungewissheit bezüglich des „Return on Investment“ hält Entscheider zurück. Mehr als zwei Drittel (68 %) der Befragten geben an, dass mangelndes Vertrauen in den ROI für sie ein Hindernis bei der Umsetzung einer digitalen Netto-Null-Transformationsstrategie darstellt.
Fehlendes internes Know-how ist ein Hindernis. Sieben von zehn Befragten (68 %) gaben an, dass fehlende Kenntnisse bezüglich der Implementierung, des Einsatzes und/oder der Wartung neuer Technologien eine Herausforderung für ihre Organisation ist.
Das Management muss hinter der Netto-Null-Mission stehen. Fast die Hälfte der Befragten (45 %) ist der Meinung, dass die unzureichende Unterstützung durch das Management ein Hindernis für den Einsatz neuer digitaler Strategien zur Erreichung von Netto-Null darstellt.
Der gesamte „Next Stop: Net Zero“-Report, inklusive Handlungsempfehlungen für Energieversorger, steht zum Download zur Verfügung.
*Für die internationale Studie wurden 375 Entscheidungsträger von Energieunternehmen (CTOs, CIOs, CDOs etc.) befragt, um deren Perspektiven zu Netto-Null, den erforderlichen Lösungen und diversen Herausforderungen zu erfahren. Die Erhebung umfasst Deutschland, Frankreich, die Schweiz, UK, die Vereinigten Arabische Emirate und Australien.
Bildquelle und Copyright: Publicis Sapient (Next Step Net Zero-Report)