Gleich vier nachhaltige Geschäftsideen oder grüne Technologien befanden sich unter den 15 Finalisten von Deutschlands großer Gründerinitiative enable2start, die von der Financial Times Deutschland veranstaltet wird. Zwei davon konnten sich Anfang Februar sogar zu den glücklichen Preisträgern des Gründerwettbewerbs zählen und erhielten jeweils 50.000 Euro für ihr Startup.
Qmilch
Meine Lieblingsidee ist gleichzeitig einer der zwei Preisträger und stammt von der Mikrobiologin und Modedesignerin Anke Domaske. Mit Qmilch hat sie die weltweit erste Naturfaser erfunden, die gänzlich ohne Chemikalien auskommt und trotzdem industriell erzeugt werden kann. Mit ihrem Verfahren werden die Fasern aus einem Abfallprodukt der Milchindustrie hergestellt und bei dem rund eine Stunde dauernden Herstellungsprozess fallen keine weiteren Rohstoffe oder Abfälle an. Milk goes Fashion!
Munich Composites
Ebenfalls zu den Preisträgern zählt das Gründerteam rund um Boris Mittermaier und Felix Fröhlich. Ihre Munich Composites GmbH startete als Spin-off-Unternehmen des Lehrstuhls für Carbon Composites an der TU München. Die Wissenschaftler haben ein Verfahren entwickelt, bei dem Karbonfasern automatisiert geflochten werden. So werden mögliche Fehlerquellen ausgeschaltet und die Herstellung wird kostengünstiger. Die innovative Technologie des Unternehmens lässt sich beispielsweise in Windkraftanlagen, Autos oder in der Luftfahrt einsetzen.
E-Bility
Nominiert war auch die e-bility GmbH der drei Brüder Daniel, Patrik und Philipp Tykesson. Ihr “1954“ Kumpan electric Elektroroller ist optisch dem Dolce-Vita-Stil der 50er-Jahre nachempfunden und verbindet den dementsprechenden Lifestyle mit emissionsfreier Fortbewegung. Das batteriebetriebene Gefährt mit einem 2.000 Watt Radnabenmotor verbraucht laut Webseite 0,70 Euro je 100 Kilometer und verfügt über eine Reichweite zwischen 50 und 60 Kilometern. Ein vollständiger Ladevorgang dauert sechs bis sieben Stunden und je nach Modell erreicht das E-Bike eine Geschwindigkeit von 25 beziehungsweise 45 Kilometer pro Stunde. Der „1954“ Kumpan electric kostet 2.599 Euro und wird in China produziert, was dem Nachhaltigkeitsgedanken dann doch einen geringfügigen Dämpfer verpasst.
DZ-4
Tobias Schütt ist der Gründer des Startups DZ-4 aus Düsseldorf und war ebenfalls unter den 15 Finalisten des Gründerwettbewerbs. Der Unternehmer hat ein Modell entwickelt, das Solarstrom direkt an der Verbrauchsstelle nutzbar macht, statt ihn in das Netz einzuspeisen. Dabei werden zwischen der Solaranlage und dem Stromnetz eine Steuerung und ein Speicher installiert. So kann der produzierte Solarstrom entweder direkt für den Eigenverbrauch verwendet oder zwischengespeichert werden. Reicht der Speicher nicht aus, kauft DZ-4 selbständig Ökostrom zu.
Wir gratulieren allen Preisträgern von enable2start und freuen uns auf die nächste Runde der Gründerinitiative, die im zweiten Halbjahr 2012 stattfindet und sicher auch wieder grüne oder nachhaltige Geschäftsideen präsentiert.
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