Markt für variable Stromtarife steht noch in den Startlöchern

Stadt bei Tag und Nach; Foto: shutterstock

Seit Anfang 2011 muss jeder Energieversorger in Deutschland variable Tarife anbieten. Doch viele sind noch nicht so weit. Das ist das Ergebnis einer Marktstudie, die die Forschungsgruppe EnCT GmbH im Februar 2011 veröffentlicht. Demnach haben nur etwa 40 von rund 800 Unternehmen „smarte“ Produkte, zum Beispiel mit einem günstigen Wochenendtarif oder einem intelligenten Zähler im Angebot. Die meisten, auch viele der großen Unternehmen und Stadtwerke, warten noch ab oder verweisen auf die bisher üblichen Schwachlasttarife.

In ihrer Marktstudie analysiert die Forschungsgruppe EnCT insgesamt über 70 Produkte für Privat- und Gewerbekunden und simuliert die Kosten für einen Durchschnittshaushalt. Alle Produkte zeichnen sich durch zeitvariable Arbeitspreise aus. Die meisten bieten zusätzlich ein Wohnungsdisplay oder einen Zugang zu einem Internetportal, mit denen die Kunden ihren Energieverbrauch kontrollieren können. Die Gebühren für diese Produkte variieren dabei beträchtlich. Die günstigsten Produkte mit Display oder Internetportal kosten im Grundpreis rund 100 Euro pro Jahr, die teuersten knapp 200 Euro. Auch die Einmalgebühr, die für die Installation des modernen Zählers berechnet wird, liegt zwischen 0 und knapp 180 Euro. Die Verbrauchspreise wiederum variieren um bis zu elf Cent pro Kilowattstunde und bieten damit einen deutlichen Anreiz zur Steuerung des Energieverbrauchs.

Die allermeisten Versorger verweisen allerdings weiterhin auf die seit Jahren üblichen „HT/NT“-Tarife (HT: Hochtarif; NT: Niedertarif), die in den Nachtstunden minimal günstigere Preise bieten – bei gleichzeitig erhöhter Grundgebühr. Damit verschenken die Versorger ein großes Kundenpotenzial. Eine repräsentative Haushaltsbefragung bei über 1.100 Haushalten, die die Forschungsgruppe EnCT im Dezember 2010 durchgeführt hat, zeigt, dass innovative Energieprodukte für bestimmte Kundensegmente sehr interessant sind.

Die Ergebnisse der Markt- und Produktanalyse erscheinen im Februar unter dem Titel „Praxisvergleich Smart-Metering-Produkte 2011 – Markt, Tarife und Kundenpotenziale“. Im März veröffentlicht die Forschungsgruppe EnCT dann die Analyse der Haushaltsbefragung mit dem Marktpotential und den Kundensegmenten für zehn beispielhafte „smarte“ Energieprodukte. Beide Studien können über www.enct.de bezogen werden, dort sind auch kostenlose Kurzfassungen erhältlich.

Constance Mörch

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