Kreislaufwirtschaft – Potenzial für 3 Millionen Jobs

Arbeitsmarkt NGO WRAP Studie
Arbeitsmarkt NGO WRAP Studie

Nach Auswertung einer aktuellen Studie, zieht die britische Ressourceneffizienz-NGO „WRAP“ die Schlussfolgerung, dass ein ambitioniertes Kreislaufwirtschaftspaket das Wachstum an Arbeitsplätzen in Europa bis 2030 verdreifachen könnte.

Die Wissenschaftler halten laut Studie einen Zuwachs von drei Millionen Jobs und die Verringerung des ansonsten erwarteten Anstiegs der Arbeitslosigkeit um 520.000 Stellen in der EU für realistisch.. Dies sei allerdings nur realisierbar, wenn die EU-Kommission eine Recyclingquote von 34 Prozent und eine Quote von 50 Prozent für die Wiedernutzbarmachung als Ziel vorgeben würde. Ein entsprechendes Potenzial sei in allen Mitgliedsländern zu erkennen, und zwar insbesondere für Jobs in der Mittelschicht, fügt die Organisation hinzu.

Nach aktuellen Schätzungen gibt es in Europa zurzeit mindestens 3,4 Millionen Arbeitsplätze in der Kreislaufwirtschaft. Die stärksten Sektoren sind die Reparatur von Maschinen und Equipment mit rund 1,2 Millionen Jobs, Abfallsammlung, -beseitigung und -behandlung mit rund 700.000 Arbeitsplätzen sowie die Instandsetzung von Computern, persönlichen und Haushaltsgütern mit rund 400.000 Jobs. Im Bereich der Rückgewinnung sortierter Werkstoffe und im Einzelhandel für den Wiederverkauf von Second-Hand Waren, gibt es circa 100.000 Arbeitsplätze.Jobangebote Bird

Wie geht es weiter?

Die Studie führt drei Szenarien für eine möglich Entwicklung des Wirtschaftszweiges bis zum Jahr 2030 auf:

Szenario 1: Es gibt keine neuen Initiativen und nur einige Fortschritte in der Kreislaufwirtschaft – zumeist im Recyclingsektor, der eine durchschnittliche Wachstumsrate von 9 Prozent hat, sowie im Reparatur und Wiederverwertungssektor. Daraus errechnen die Wissenschaftler von WRAP ein zu erwartendes Angebot von rund 250.000 neuen Arbeitsplätzen in Europa, sowie eine Verringerung der Arbeitslosenzahlen um 64.000 Stellen.

Szenario 2: Der bisherige Trend für neue Initiativen setzt sich ohne neue Anreize fort wie bisher. Damit läge das zu erwartende Jobpotenzial bei 1,2 Millionen Jobs, und 250.000 Menschen weniger wären ohne Arbeit.

Szenario 3: Ein neues Aktionspaket schafft Anreize und gibt entsprechende Zielvorgaben vor, sodass die Aktivitäten in der Kreislaufwirtschaft ausgebaut werden und die Recyclingrate beispielsweise um 34 Prozentpunkte steigt. Der Fortschritt im Bereich Reparaturen und Wiederverwendung wird trotzdem moderat eingeschätzt, dafür wären erhebliche Fortschritte in den Bereichen Wiederaufbereitung und Wiederverwertung zu erwarten. Insgesamt könnte dieses Szenario damit zur Schaffung von rund drei Millionen Arbeitsplätzen in Europa führen und den Anstieg der Arbeitslosigkeit um 520.000 Stellen senken.

Ein neuer Vorschlag für ein Kreislaufwirtschaftspaket der EU-Kommission soll Ende dieses Jahres vorgelegt werden. Umweltorganisationen und Industrie fordern die Kommission auf, sich an ihr Versprechen zu halten, ein ambitioniertes Paket vorzulegen.

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Sprecher aus dem Abfallverbrennungs- und Biogassektor forderten bereits ein Deponierungsverbot für recyclebare und rückgewinnbare Stoffe, um an die EU-Energieziele anzuknüpfen. Der Dachverband für Wiederverwertung, RReuse, fordert eine Kennzeichnung der zu erwartenden Lebensdauer von Produkten. Auch das neue EU-Energielabel könnte diese Informationen erhalten, um Produkte langlebiger zu gestalten und mehr Transparenz für Verbraucher zu bieten.

Quellen und Informationsmaterial (in Englisch):
Studie von WRAP : http://www.wrap.org.uk/sites/files/wrap/Economic%20growth%20potential%20of_more%20circular%20economies.pdf
Stellungnahme von RReuse: http://www.rreuse.org/wp-content/uploads/Routes-to-Repair-RREUSE-final-report.pdf
Positionspapier vom europäischen Biogasverband http://european-biogas.eu/wp-content/uploads/2015/08/2015-08-19-circular-economy-paper_final1.pdf

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