Mit einer neuen Kampagne wollen der Deutsche Caritasverband und der Bundesverband der Energie- und Klimaschutzagenturen Deutschlands (eaD) Hartz IV Empfängern beim Stromsparen helfen. Für das Projekt „Stromspar-Check“ werden rund 500 Langzeitarbeitslose zu so genannten Energiehelfern geschult. Mit dieser Maßnahme soll der Kohlendioxid-Ausstoß um 290 bis 400 Kilogramm pro Haushalt reduziert werden.
Den meisten einkommensschwachen Familien in Deutschland war es bislang nicht möglich, aktiv Energie einzusparen. Zu hoch sind die finanziellen Belastungen für Energiesparbirnen, Zeitschaltuhren und Co., zu gering die Anreize, überhaupt Energie zu sparen. Mit dem Stromspar-Check wollen Cariats und eaD nun diese Mankos beseitigen, um auch einkommensschwachen Familien das Energiesparen zu ermöglichen, denn ohne den Einsatz von stromreduzierenden Geräten ist ein effektives Energiesparen kaum möglich. Das Projekt wird zudem vom Bundesumweltministerium mit rund fünf Millionen Euro gefördert.
Neben der Beratung zu Energieverbrauch und Einsparpotenzial durch die Energiehelfer, werden im Rahmen der Aktion kostenlos Energiesparpakete verteilt, die unter Anderem mit Energiesparlampen, TV-Abschaltern, Zeitschaltuhren und wassersparenden Duschköpfen im Gesamtwert von 80 Euro versehen sind. Durch diese Maßnahmen soll eine Stromreduktion von 10-20 Prozent je Haushalt erreicht werden. Für das Projekt können sich zunächst 12000 finanzschwache Haushalte bei den örtlichen Caritas Verbänden anmelden, wobei die Aktion bei Bedarf noch ausgeweitet werden kann.
Fraglich ist, ob diese Maßnahme von Hartz IV Empfängern auch angenommen wird. Für den „Stromspar-Check“ müssten die Energiehelfer den gesamten Wohnraum erkunden. Die Skepsis der Leistungsempfänger ist hoch. Wer garantiert den Teilnehmern, dass es sich bei den von den Arbeitsagenturen beauftragten ehemaligen Langzeitarbeitslosen nicht um „Schnüffler“ handelt, die ganz nebenbei die Wohnungen nach, für Hartz IV Empfänger unangemessenen, Geräten auskundschaften?
Angesichts der rund 7 Millionen Hilfebedürftigen, die im Leistungsbezug stehen, klingt eine Teilnehmerzahl von möglichen 12000 Haushalten geradezu lächerlich. Sicherlich nur ein Tropfen auf den heißen Stein, wobei die Fördergelder durchaus sinnvoller eingesetzt werden könnten, damit mehr Leistungsempfänger hiervon profitieren. Einem wird das Projekt jedoch bestimmt helfen, den Arbeitsgemeinschaften! Schließlich verschwinden bei dieser Aktion wieder 500 Langzeitarbeitslose aus der Arbeitslosenstatistik.
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