Eine neue Studie stellt klar, dass Erdgas die einzig vernünftige Brückentechnologie auf dem Weg zum Zeitalter der regenerativen Energien ist.
Die Diskussion um die Laufzeitverlängerung von Atomkraftwerken ist nach wie vor in vollem Gange. Ein von Wirtschaft und Politik gerne bemühtes, wenn auch nicht zutreffendes Argument für die Verlängerung ist die Notwendigkeit einer Brückentechnologie hin zum erneuerbaren Energiezeitalter.
Eine aktuelle Studie vom renommierten Wuppertal Institut für Klima und Energie bestätigt, dass Erdgas die einzig sinnvolle Brückentechnologie ist. Ein entscheidender Vorteil der Gaskraftwerke ist die hohe Flexibilität. Um Schwankungen bei Wind- und Sonnenenergie auszugleichen, können Gaskraftwerke schnell hoch und auch wieder runtergefahren werden. Atom- und Kohlekraftwerke sind hingegen sehr viel träger. Nicht umsonst werden sie als Grundlastkraftwerke bezeichnet. Sie wurden konzipiert, um andauernd zu laufen und nicht um ständig an- und ausgeschaltet zu werden.
Weitere Vorteile sind der vergleichsweise geringe CO2-Ausstoß, die hohe Effizienz – insbesondere beim Einsatz in Blockheizkraftwerken – und die geringen Baukosten. Dieser geringe Fixkostenanteil macht einen wirtschaftlichen Betrieb auch bei geringerer Auslastung möglich.
Auch die Frage der Importrisiken wurde in der Studie untersucht. Der vorübergehend steigende Gasbedarf zur Stromerzeugung kann durch Einsparungen im Wärmesektor überkompensiert werden. Letzterer hat derzeit einen Anteil am Gasverbrauch von rund 70 Prozent. Unter dem Strich würden also die Gasimporte und damit auch die Risiken sinken.
Ein zusätzlicher Vorteil von Erdgas ist die dezentrale Nutzung in kleinen Blockheizkraftwerken. Dies trägt dazu bei, die Marktmacht der vier großen Energieversorger zu beschneiden und so mehr Wettbewerb zuzulassen. Eine Laufzeitverlängerung von Atomkraftwerken bewirkt genau das Gegenteil.
Oliver Hölzinger
Add comment