Der Energiekonzern E.on plant den Bau eines gewaltigen Offshore-Windparks im Ärmelkanal. 400 Megawatt Leistung soll die Anlage nach Fertigstellung erzeugen und so rund 300.000 britische Haushalte im Jahr mit Windstrom versorgen. Das Investitionsvolumen des Megaprojekts beträgt dabei knapp 1,9 Milliarden Euro, teilte das Unternehmen mit. E.on setzt damit seinen Kurs in Richtung regenerativer Energieversorgung weiter fort und steckt, trotz hoher Verschuldung, erneut eine gigantische Summe in den Bereich.
Der Konzern war erst kürzlich in die Schlagzeilen geraten, nachdem er die geplante Abspaltung der Sparte kommerzielle Energieerzeugung mit Gas, Kohle- und Atomkraft vom Mutterkonzern bekanntgab. Dabei hieß es vom Vorstand, das alte E.on wolle sich in Europa künftig verstärkt auf den Bereich Erneuerbare Energien und Energienetze konzentrieren und dafür auch vor großen Investitionen nicht zurückschrecken. Dieser Ankündigung lässt der Energieversorger bereits ein halbes Jahr später Taten folgen. Auf seiner Homepage teilte E.on am Montag mit, einen riesigen Offshore-Windpark im Ärmelkanal bauen zu wollen. Dazu gehe der Konzern eine Partnerschaft mit der britischen Green Investment Bank (GIP) ein. Das Auftragsvolumen betrage dabei insgesamt knapp 1,9 Milliarden Euro, die GIP sei daran mit einer Summe von 327 Millionen Euro (ca.17 Prozent) beteiligt. Für den mit 31 Milliarden Euro verschuldeten Energieversorger ist das die bislang größte Investition in Erneuerbare Energien nach Bekanntgabe seiner Aufspaltung.
Der Windpark Rampion, so der Name des Megaprojekts, soll 13 Kilometer vor der Küste von Sussex südlich von Brighton entstehen. Die 400-Megawatt-Anlage dürfte jährlich etwa 1.300 Gigawattstunden erneuerbare Energie erzeugen. Das ist laut E.on genug um umgerechnet 300.000 Haushalte mit Strom zu versorgen. Durch den Windpark, der nach Fertigstellung aus insgesamt 116 Windturbinen bestehen soll, könnten jährlich 600.000 Tonnen CO2 eingespart werden, so hofft der Konzern.
Im Rahmen des Joint Ventures mit der GIP übernimmt E.on den Bau, Betrieb und die Instandhaltung des riesigen Windparks. Dazu gehört auch die Anbindung an das britische Stromnetz. E.on-Vorstandsmitglied Mike Winkel sagte zu dem geplanten Bau: „Unser Projekt Rampion startet aus einer starken Position heraus. Technisch gesehen ist das Projekt eine optimierte Weiterentwicklung unserer vier letzten Offshore-Windprojekte. Dabei verlassen wir uns auf bewährte Technik und Montageprozesse. Unter diesen Voraussetzungen kann E.on seine erstklassigen Kompetenzen unter Beweis stellen, die wir im Bau und Betrieb von Offshore-Windanlagen erworben haben“.
- Das könnte Sie auch interessieren:
- E.on Abspaltung wird konkret
- Rekordzuwachs bei Windenergie
- Siemens „Megadeal“: Windparks für Ägypten
Add comment