Der südliche Schwarzwald ist nun offiziell UNESCO-Biosphärenreservat. Bereits im Juni hatte die UN-Organisation für Erziehung, Wissenschaft und Kultur die Region in ihre Liste aufgenommen. Sie umfasst weltweit über 600 Biosphärenreservate. Diese Gebiete sind besonders schützenswerte Modellregionen. Ziel ist die nachhaltige Entwicklung und der Erhalt wertvoller Lebensräume. Am Sonntag wird endlich die offizielle Anerkennungsurkunde in der Gemeinde Bernau übergeben. Dabei ist auch die Parlamentarische Staatssekretärin im Bundesumweltministerium Rita Schwarzelühr-Sutter anwesend.
Neben der Schwäbischen Alb ist der Südschwarzwald jetzt das zweite UNESCO-Biosphärenreservat des Landes Baden-Württemberg. Die Region wurde auf einer Fläche von etwa 630 Kilometern als besonders schützenswert eingestuft. Das Biosphärenreservat erstreckt sich südlich und westlich des Feldberges. Es umfasst damit 28 Gemeinden des Südschwarzwalds.
„Der Südschwarzwald ist eine einzigartige Landschaft mit großem Artenreichtum und auch einer beeindruckenden kulturellen Vielfalt. Die Region hat sich diese Auszeichnung absolut verdient. Kultur, Tradition und der Erhalt der Natur gehören zusammen, das ist die Idee des UNESCO-Programms. Im Südschwarzwald ist das ausgesprochen gut gelungen“, lobt Schwarzelühr-Sutter.
Besonderheiten im neuen UNESCO-Biosphärenreservat
Charakteristisch für die Region sind die sogenannten Allmendweiden. Sie werden gemeinschaftlich genutzt. Früher trieben die Bauern ihre Rinder auf diese Hochweiden, wegen ihres großen Artenreichtums sind sie heute besonders schützenswert. Außerdem typisch für den Südschwarzwald sind der Wechsel von Wald- und Weidelandschaften sowie der weite Ausblick von hohen Gipfeln. Auch kulturell hat die Region viel zu bieten. Beinahe jedes Dorf hat seine eigenen Bräuche und Traditionen. Dazu gehören eigene Trachten ebenso wie die alemannische Sprache oder immaterielles Kulturerbe wie die Holzschnittkunst.
Erst 2016 wurde die Region Südschwarzwald nach baden-württembergischem Landesrecht als Biosphärengebiet anerkannt. Es erstreckt sich auf 630 Quadratkilometern Fläche über 28 Gemeinden von Freiburg über den Belchen bis an den Hochrhein. Rund 38.000 Menschen leben in dieser Landschaft auf bis zu 1.420 Höhenmetern.
Die Entscheidung für das UNESCO-Biosphärenreservat traf der Internationale Rat des UNESCO-Programms „Der Mensch und die Biosphäre“ (MAB). Er besteht aus 34 Staaten, darunter auch Deutschland.
Die Vorsitzende des MAB-Nationalkomitees beim Bundesumweltministerium, Dr. Christiane Paulus, erklärte: „In Deutschland leisten bislang 15 UNESCO-Biosphärenreservate sehr überzeugende Arbeit, um die Regionen unter Bewahrung ihrer Natur- und Kulturlandschaften zukunftsfähig zu machen. Nun kommt der südliche Schwarzwald als weitere Modellregion für nachhaltige Entwicklung hinzu. Im Südschwarzwald hat sich in den letzten Jahren eine beeindruckende Dynamik seiner Bewohnerinnen und Bewohner entwickelt, diese großartige Kulturlandschaft gemeinsam zukunftsfähig zu machen. Die Gemeinden selbst hatten die Idee und am Schluss haben alle dem UNESCO-Antrag zugestimmt. Landesregierung und Regierungspräsidium haben dabei nachdrücklich unterstützt.“
Quellen: BMUB , UNESCO