Innovationspreis für Klima und Umwelt 2015

Innovationspreis
Innovationspreis

Seit 2009 vergibt das Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit (BUMB) den Innovationspreis für Klima und Umwelt. Damit soll dem Ministerium zufolge insbesondere Deutschlands Vorreiterrolle in Umwelt- und Klimaschutz unterstrichen werden. Diese Auszeichnung wird in insgesamt fünf Kategorien vergeben, mit denen die große Bandbreite an Innovationen gewürdigt werden soll. Ausgezeichnet werden Unternehmen und Organisationen der Wirtschaft sowie Forschungseinrichtungen mit industriell verwertbaren Innovationen, die einen Beitrag zu Klima- und Umweltschutz leisten.

Unter der Leitidee, dass Innovationen aus Deutschland helfen, sich der Herausforderung des Klima- und Umweltschutzes zu stellen und durch die Auszeichnung ein gesellschaftliches Zeichen gesetzt werden soll, vergeben das BUMB und der Bundesverband der Deutschen Industrie e. V. (BDI) den Innovationspreis in folgenden Kategorien:

  • Prozessinnovationen für den Klimaschutz: Innovative Technologien, Techniken, Verfahren oder Prozesse, die das primäre Ziel verfolgen, den Energieverbrauch und/oder die Emissionen von Treibhausgasen zu verringern.
  • Produkt- und Dienstleistungsinnovationen für den Klimaschutz: Innovative Produkte, Dienstleistungen oder Geschäftsmodelle, die das primäre Ziel verfolgen, den Energieverbrauch und/oder die Emissionen von Treibhausgasen zu verringern.
  • Umweltfreundliche Technologien: Innovative Technologien, Techniken, Verfahren oder Prozesse, deren Umweltleistung nicht primär im Klimaschutz liegt, auch wenn dies als Nebeneffekt auftritt.
  • Umweltfreundliche Produkte und Dienstleistungen: Innovative Produkte, Dienstleistungen oder Geschäftsmodelle, deren Umweltleistung nicht primär im Klimaschutz liegt, auch wenn dies als Nebeneffekt auftritt.
  • Klima- und Umweltschutz-Technologietransfer in Entwicklungs- und Schwellenländer und Staaten Osteuropas: Innovative Technologien, Techniken, Verfahren, Prozesse, Produkte, Dienstleistungen oder Geschäftsmodelle, die das Ziel verfolgen, vorbildhaft zum Klima– und Umweltschutz der Zielländer beizutragen.

Pokal IKU 2013 1024x684Der Innovationspreis wird seit 2011, angepasst an den Europäischen Umweltpreis, im Zweijahresrhythmus verliehen © IKU

Zusätzlich zu diesen 5 Hauptkategorien wird auch ein Sonderpreis „Innovation und biologische Vielfalt“, für Innovationen, die dem Klima- und Umweltschutz durch Verbesserung der Biodiversität dienen, vergeben.

Als wissenschaftlicher Partner bewertet das Fraunhofer-Institut für System- und Innovationsforschung die Nominierten nach verschiedenen Hauptkriterien, ermittelt aufgrund dieser die Preiskandidaten und schlägt sie der IKU-Jury vor. In diesem Jahr haben es folgende vierzehn Kandidaten in die Endrunde geschafft:

Die Baumann Hydrotec GmbH & Co. KG (Wangen im Allgäu) entwickelte mit dem Hydro Fischlift eine Aufstiegshilfe für Fische mit geringem Platzbedarf, die auch bei großen Höhendifferenzen eingesetzt werden kann.

Die Clariant Produkte (Deutschland) GmbH (München) entwickelte das sunliquid®-Verfahren zur klimafreundlichen und nachhaltigen Herstellung von Zellulose-Ethanol aus Agrarreststoffen.

Colt International (Kleve) präsentierte mit dem innovativen ClimaTower ein Kompaktgerät, das die Energie doppelt nutzt und so das Heizen, Kühlen und die Trinkwassererwärmung in einem Niedrigst-Energie-Konzept zusammenführt.

Die DeVeTec GmbH (Saarbrücken) präsentierte für die Gewinnung von Strom aus Niedertemperatur-Abwärme ein kompaktes ORC-Abwärmekraftwerk, das 
sich dank seines Hubkolbenmotors besonders für diskontinuierliche Abwärmeströme eignet.

Die Unternehmen geoKOAX GmbH und Aqua Concept GmbH (Gräfelfing) stellten eine innovative Erdwärmesonde inklusive umweltfreundlicher Wärmeträgerflüssigkeit vor, mit der die Nutzung von Erdwärme auch in bohrtiefenbegrenzten Regionen wie Trinkwasserschutzgebieten und auf sehr kleinen Grundstücken möglich wird.

Die HEWI G. Winker GmbH Co. KG (Spaichingen) überzeugte mit der Neukonstruktion des klassischen Verbindungselements Mutter: 20 % bis 30 % Material bzw. Gewicht konnten gegenüber konventionellen Norm-Muttern eingespart werden, ohne dass verwendungsrelevante Eigenschaften verändert wurden.

Die Hobart GmbH (Offenburg) hat für ihre Bandspülmaschinen, die in Großküchen zum Einsatz kommen, mit der twinLINE-Technologie die Möglichkeit geschaffen, Tabletts auf einem separaten Band zeitgleich mit dem übrigen Spülgut zu reinigen und so die Betriebszeit und damit Energie-, Wasser- und Reinigerverbrauch zu reduzieren.

Die Industrial Solar GmbH (Freiburg im Breisgau) entwickelte ein marktfähiges solarthermisches System auf Basis von Fresnel-Kollektoren zur Erzeugung von Prozesswärme/-dampf und Kälte für industrielle Anwendungen. Die Vermarktung erfolgt über ein Partner-Geschäftsmodell; Damit verbunden ist der Technologietransfer zur Produktion der Kollektoren vor Ort.

Der Krones AG (Werk Steinecker) gelang es, durch einen kaskadierten Schichtenspeicher die Niedertemperaturbrauerei zu realisieren, bei der die Wärmeversorgung beispielsweise über ein Nahwärmenetz erfolgen kann.

Die LTG Aktiengesellschaft (Stuttgart) überzeugte mit ihrem energieeffizienten dezentralen Fassadenlüftungsgerät FVPpulse System PulseVentilation, welches der Lunge nachempfunden ein- und ausatmet.

Die Reinhard Krückemeyer GmbH & Co. KG (Wilnsdorf) entwickelte mit „RK Coil Protect“ ein Transportschutzsystem aus recycelten Gummireifen für hochempfindliche Stahlfolien, dank dessen Hilfe der Stahlausschuss um 90 % reduziert werden kann.

Die RWE Deutschland AG (Essen) integrierte ein 1 km langes supraleitendes 10-kV Kabel in der Innenstadt von Essen, um dadurch Material, Übertragungs- und Umwandlungsverluste einzusparen.

Die Viessmann Werke GmbH & Co. KG (Allendorf/Eder) überzeugte mit der Entwicklung eines mikrobiologischen Verfahrens zur Methanisierung von Wasserstoff mit Hilfe spezieller Mikroorganismen, das zur Speicherung von Überschussstrom aus Wind- und Sonnenenergie genutzt werden kann.

Die Wilhelms GmbH (Garrel) entwickelte ein massenproduktionstaugliches Herstellungsverfahren für Bodenmikroorganismen (Pilze), mit deren Zugabe zum Saatgut große Menge Dünger eingespart werden können.

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Am 20. Januar des nächsten Jahres werden, im Rahmen der feierlichen Preisverleihung in Berlin, die Gewinner von Bundesumweltministerin Barbara Hendricks und Holger Lösch, Mitglied der BDI-Hauptgeschäftsführung, persönlich ausgezeichnet. Der Preis ist mit je 25.000 Euro dotiert.

Quelle:
http://www.iku-innovationspreis.de/iku-innopreis/

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