Seit 2012 wird das Projekt „Grünes Band“ durch das Bundesumweltministerium gefördert. Aus Mitteln des Bundesprogramms Biologische Vielfalt soll ein 17.000 Hektar großer Biotopverbund entstehen. Bundesumweltministerin konnte sich vergangene Woche selbst davon überzeugen, wie Lebensraum und Artenvielfalt erfolgreich zu schützen sind. Der BUND für Umwelt und Naturschutz lud zum Spaziergang durch sein größtes Projekt. Das Projekt „Lückenschluss Grünes Band“ zeigt wie Lebensraum und Artenvielfalt in einer Agrarlandschaft gehalten werden können.
Ziel des Besuchs der Bundesumweltministerin Barbara Hendricks waren die Sicherung und Entwicklung der Flächen des Biotopverbundes in Thüringen und Sachsen-Anhalt. Diese erstrecken sich bisher über 92 Hektar. Außerdem sollte auf weitere Entwicklungspotenziale eingegangen werden.
Hendricks dazu: „Das Grüne Band ist von herausragender Bedeutung für den Naturschutz. Deutschlands einziger länderübergreifender Biotopverbund besteht in großen Teilen aus wertvollen Grünlandbiotopen. Diese sind aber bundesweit von Vernichtung bedroht. Dass sie im Grünen Band noch vorhanden sind, ist der langjährigen Zusammenarbeit des BUND mit extensiv arbeitenden Landwirten zu verdanken. Das Grüne Band ist ein Leuchtturmprojekt, das auch in der Diskussion um die Zukunft der Landwirtschaft Vorbildcharakter für gutes Zusammenwirken von der Landwirtschaft mit Naturschutz entfalten kann.“
Das „Grüne Band“ zieht sich durch den gesamten Norden sowie die Mitte Deutschlands. 1400 Kilometer entlang des ehemaligen Todesstreifens der DDR entsteht seit Jahren eine grüne „Lebenslinie“. Den größten Teil der Flächen hat der BUND für Umwelt und Naturschutz erworben und bewirtschaftet sie seitdem. Außerdem sind neun Bundesländer an der Erhaltung des Biotopverbundes beteiligt. Wesentliche Teile des „Grünen Band“ sind durch Fördermaßnahmen des Bundesumweltministeriums und das Nationale Naturerbe dauerhaft gesichert.
Auf der Fläche des Projektes gibt es einen besonders hohen Anteil an Naturschutzgebieten. Derzeit sind fast 30 Prozent der ehemaligen innerdeutschen Grenze als Schutzgebiet ausgewiesen. Zwei Drittel des Gebietes gehören zu den europäischen Natura 2000-Gebieten.
Nun sollen die letzten Lücken im „Grünen Band“ geschlossen werden. Die letzte Bestandsaufnahme 2012 ergab, dass 13 Prozent der Fläche durch intensive Landwirtschaft oder weitere Nutzung in ihrer Funktion stark gefährdet sind. Elf von 26 größeren Lücken befinden sich in Sachsen-Anhalt. 104 von 343 Kilometern des Grünen Bandes werden hier nicht ausreichend geschützt. Ziel des BUND für Umwelt und Naturschutz ist es, auch diese Lücken zu schließen. Auf diese Weise können Arten- und Biotopreichtum in einem der größten Naturschutzprojekte Deutschlands sichergestellt werden.
Der BUND für Umwelt und Naturschutz fordert, dass der Lückenschluss auch im restlichen Grünen Band umgesetzt wird. „Die Bundesregierung muss einen Fonds mit 30 Millionen Euro einrichten, damit die Lückenflächen für den Biotopverbund angekauft werden können“, betonte Dr. Kai Frobel, Sprecher des Bundesarbeitskreises Naturschutz des BUND.
Quelle: BUND