Gesunde Lebensmittel, die nicht nur gut für uns selbst sind, sondern auch für unsere Umwelt und das Klima, wer will das nicht? Doch oftmals macht der Geldbeutel einen Strich durch die Rechnung. Wir zeigen euch heute, wie “Bio für alle” dennoch möglich ist! Eine Anleitung für „Bio für den kleinen Geldbeutel“.
Artgerechte Tierhaltung, gesunde Böden und soziale Verantwortung, das erwarten wir uns von Lebensmitteln aus ökologischem Anbau. Der Bio-Markt wächst weiterhin kräftig, immer mehr Menschen sind bereit, tiefer in die Tasche zu greifen, damit Schweine, Rinder und Hühner ein besseres Leben haben. Denn Bio kostet mehr. Für Geringverdiener ist es oft nicht möglich, diesen Aufpreis zu bezahlen. Doch es gibt faire Alternativen!
Beim Preis im Bioladen sind viele Kosten enthalten, die beim direkten Einkauf beim Erzeuger wegfallen. Ganz egal ob Gemüse, Mehl oder Honig – die Margen für Groß- und Einzelhandel, Transportkosten oder Verderb werden hier reduziert. Hier können wir sparen, ohne dass der Erzeuger dabei weniger verdient.
Bei einer Einkaufsgemeinschaft, auch Food Coop genannt, schließen sich mehrere Verbraucher zusammen und bestellen beim Großhändler gemeinsam größere Mengen. Der Preisvorteil,wird an die Mitglieder weitergegeben. In manchen Städten gibt es sogenannte “Mitgliederläden”, in denen man auch ohne Vorbestellung vergünstigt einkaufen kann. Die Verwaltung der Vereine oder Läden wird von den Mitgliedern oft ehrenamtlich erledigt.
Auch Bio-Lebensmittel landen aufgrund eines nahen Mindesthaltbarkeitsdatums in der Tonne. Kürzlich hat in Berlin der “Food Outlet Store” SirPlus eröffnet, der solche Lebensmittel stark vergünstigt verkauft – diese sind natürlich alle noch genießbar! Ein Online-Shop ist in Planung, damit man auch außerhalb Berlins mit gutem Gewissen und ohne großen Aufwand Lebensmittel retten kann!
Inspiration für den “Food Outlet Store” war die Organisation “Foodsharing”. Foodsharing holt aussortierte Waren bei Bioläden, Supermärkten, Markthändlern und Restaurants ab und verschenkt diese an sogenannten “Fairteilern” an Alle. Hier kann jeder abholen, egal wie viel er verdient, denn das Ziel ist, die Lebensmittelverschwendung zu reduzieren. Dabei lädt Foodsharing auch immer wieder zu verschiedenen Aktionen ein. Eine davon ist das sogenannte “Stoppeln”. Hier werden Lebensmittel, welche den Normen des Handels nicht entsprechen, direkt auf dem Feld gesammelt. So kommen schnell viele hunderte Kilogramm an Möhren, Kartoffeln oder Kürbissen zusammen. Diese können oft mehrere Monate lang gelagert werden.
Bio für den kleinen Geldbeutel: Kaufen, wenn es günstig ist
Es ist Abend, die Regale in den Supermärkten und Bäckereien sind jedoch immer voll – und am nächsten morgen kommt frische Ware. Wer wirklich auf sein Budget achten muss, für den kann es sich lohnen, spätabends einzukaufen, kurz vor Ladenschluss. Denn oft gibt es dann auf frische Lebensmittel wie Obst, Gemüse, Backwaren oder Molkereiprodukte kräftige Rabatte. Gleiches gilt für Wochenmärkte kurz vor Schluss, denn kein Markthändler hat Lust, Ware wieder mit nach Hause zu nehmen.

Gleiches gilt für das saisonale Einkaufen. Denn Lebensmittel in der Saison lassen sich günstiger produzieren.
Und keine Frage: selber machen schmeckt besser und ist am günstigsten. Marmelade, Tomatensauce oder Apfelmuß lassen sich ganz einfach selber machen und halten sich locker bis zur nächsten Saison.
PS: Wer gerne Fleisch isst, für den kann sich ein Besuch beim örtlichen Jäger lohnen. Artgerechter geht es kaum!
Malchus Kern schreibt als Freier Autor über Nachhaltigkeit, insbesondere in den Bereichen Landwirtschaft, Ernährung und digitale Innovationen. Auf seinem Balkon versucht er sich an Selbstversorgung.
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