Rund 6 Billionen Zigarettenstummel werfen Raucher pro Jahr auf die Erde – das sind etwa 1,2 Tonnen giftiger Kippen. Damit sind Zigaretten gleich doppelt schädlich: Ihr Rauch gefährdet die Gesundheit von Rauchern und Passivrauchern und ihr Abfall verschmutzt die Umwelt. Der australische Wissenschaftler Abbas Mohajerani hat nun einen Ansatz gefunden, mit dem die Billionen an Zigarettenstummeln statt einer Umweltplage als Rohstoff für bessere Lehmziegel genutzt werden könnten.
Sechs Billionen Zigaretten sind laut Weltgesundheitsbehörde (WHO) jährlich nicht nur für Millionen Todesfälle verantwortlich, sondern sorgen auch für eine große Umweltbelastung.
In Zigarettenfiltern sammeln sich giftige Stoffe wie Arsen, Cadmium, Nickel oder Chrom. Bei den vielen Milliarden unsachgemäß weggeworfenen Zigarettenstummeln gelangen diese Schadstoffe in Böden und Gewässer.
Abbas Mohajerani, Wissenschaftler an der technischen RIMT-Universität (Royal Melbourne Institute of Technology) in Australien, hat nun einen Lösungsansatz entwickelt, der die umweltschädlichen Zigarettenkippen in einen nützlichen Zusatz-Rohstoff für die Produktion von Lehmziegeln nutzt.
Die Zigarettenreste werden den Lehmziegeln als Füllstoff beigemischt. Nach dem Brennen der Ziegel sind die Schwermetalle dort fest gebunden und können so keine Umweltschäden anrichten.
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Das Verfahren beseitigt jedoch nicht nur eine Menge Müll, es senkt gleichzeitig auch die Kosten für die Ziegel-Produktion. Dank der Beigabe wird nämlich bei der Produktion über 50 Prozent weniger Energie verbraucht. Die Ziegel mit Zigarettenstummel-Beigabe erwiesen sich laut RIMT sogar als leichter und besser isolierend.
Quelle:
http://www.rmit.edu.au/news/all-news/media-releases-and-expert-comments/2016/may/how-brick-makers-can-help-butt-out-litter/
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