WWF Studie zur Weltwasserwoche

Weltwasserwoch in Stockholm
Obst & Gemüse vieler Supermärkte stammen oft aus trockenen Regionen mit künstlicher Bewässerung @Simon Rawles /WWF

Seit 1991 gibt es sie, die Weltwasserwoche in Stockholm. Wie bereits in den Jahren zuvor findet auch jetzt wieder die Weltwasserkonferenz statt, organisiert durch das Stockholm International Water Institute. Unter dem Motto „Water Cooperation – Aufbau von Partnerschaften“ beratschlagen Experten darüber, wie man die weltweiten Herausforderungen von Wasserknappheit, Klimawandel und Sanitärversorgung in den Griff bekommen kann. Dies hat der WWF zum Anlass genommen die Ergebnisse einer Umfrage zum Umgang der Lebensmitteleinzelhändler (LEH) mit Wasser zu veröffentlichen.  Das Ergebnis: Verständnis und Wissen um die Wasserrisiken ihrer Produkte fehlen den meisten.

Im Rahmen Ende 2017 durchgeführte Umfrage sprach der WWF insgesamt 17 Unternehmen an. Zehn haben geantwortet.

Die Schwerpunktthemen

Befragt wurden Sie unter anderem zu folgenden Schwerpunktthemen:

  • Sortimentstransparenz: Ist dem Unternehmen die Herkunft (Orte und Flussgebiete) der Obst- und Gemüseprodukte bekannt?
  • Risikobewusstsein: Inwiefern analysiert das Unternehmen seine wasserbezogenen Risiken? Kennt es seine Risiko-Hotspots?
  • Strategische Verankerung: Wie ist das Thema Süßwasser im Unternehmen organisatorisch verankert und welche Ziele hat sich das Unternehmen gesetzt?
  • Produktanforderungen: Verfügt das Unternehmen über wasserbezogene Anforderungen an Erzeuger und Lieferanten?
  • Externe Kommunikation: Wie gestaltet sich die wasserbezogene Information der Kunden und der Öffentlichkeit sowie die Mitarbeit an wasserbezogenen Initiativen des Unternehmens?
  • Lieferkettenzusammenarbeit auf Farmebene: Besteht eine wasserbezogene Zusammenarbeit zwischen dem Unternehmen und seinen Erzeugern und Lieferanten?
  • Lieferkettenzusammenarbeit auf Flussgebietsebene: Gibt es Projekte über die Farmgrenzen hinaus?

Wasser als Risikofaktor

Dabei zeigte sich deutlich, dass Produktzertifizierungen nicht nach nachhaltigen Wasserkriterien ausgewählt werden. Neben den Unternehmen zeigen auch die Branchenorganisationen wenig Motivation. Vor dem Hintergrund der großen Hitzewelle dieses Jahres und den damit zusammenhängenden Ernteeinbußen erscheint dies verwunderlich. Sie hat uns einmal mehr vor Augen geführt, das sauberes Süßwasser auch bei uns knapper wird.

„Wasser wird zunehmend zum Wirtschaftsrisiko. In den Obst- und Gemüseabteilungen deutscher Supermärkte stammt die Ware oft aus trockenen Regionen mit künstlicher Bewässerung. Und auch andere Lebensmittel sind durstig. Doch in den Chefetagen der deutschen Supermarktketten wird das Thema bislang noch ausgeklammert. Dabei trägt der Lebensmitteleinzelhandel eine große Verantwortung – seine Einkaufsentscheidungen beeinflussen die Verfügbarkeit und Qualität von Wasser in den weltweiten Anbaugebieten. Und Wasserknappheit andernorts hat wiederum Einfluss auf Preis, verfügbare Mengen und Qualität unserer Supermarktprodukte“, fasst Johannes Schmiester, Süßwasser-Experte vom WWF Deutschland die Ergebnisse einer Umfrage im deutschen Lebensmitteleinzelhandel zusammen.

Weltwasserwoche als Inspiration?

Im Schnitt, so ergab die Studie, hat jeder im LEH umgesetzte Euro einen Wasserfußabdruck von rund 47 Liter. Doch werden die Wassernutzung im Anbau und die daraus entstehenden Probleme kaum in Strategien und Einkaufprozesse einbezogen. Es fehlt häufig das Verständnis. Wassernutzung und Verschmutzung müssen über den einzelnen Betrieb hinaus betrachten werden. Aus diesem Wissen lassen sich Strategien ableiten. So könnten beispielsweise die Einkaufsanforderungen angepasst und Zertifizierungen angefragt werden. Unternehmen könnten sich mit den Produzenten in den betroffenen Flussgebieten engagieren, Konsumenten aufzuklären und Transparenz herzustellen. Weder einzelne Unternehmen noch die deutschen LEH als Branchekann bisher Positionen und Maßnahmen zur Reduzierung der Wasserrisiken vorlegen. Es bleibt zu hoffen, dass die Weltwasserwoche diesen Unternehmen vielleicht doch noch zu ersten Bemühungen inspiriert.

Den vollständigen Report zu der Umfrage finden Sie hier.

Quellen:
WWF
WWF-Report: Wassernotstand im Regal
bundesregierung.de

Unterstützen sie das Clean Energy Project

Wir empfehlen den neuen Brave Browser.
Er ist schnell und bietet Privatsphäre:
BRAVE
Mit Brave unterstützen Sie auch das CleanEnergy Project.
Einfach und unkompliziert.

Über das CleanEnergy Project

Das CleanEnergy Project ist ein non-profit Magazin für Menschen auf der Suche nach Informationen über Nachhaltigkeit.

Autoren, die über Nachhaltigkeit berichten und sich unserem Team anschließen möchten, sind herzlich willkommen.

 


CleanEnergy Project is supported by GlobalCom PR Network, an international alliance of public relations agencies.