„Umgerechnet sind alle Nahrungsmittel, die wir in den ersten 122 Tagen des Jahres 2016 produziert haben, auf dem Müll gelandet“, sagt WWF-Referentin Tanja Dräger de Teran. Da sich die Bundesregierung zu dem Ziel bekannt habe, die Lebensmittelverluste bis 2030 zu halbieren, müsste der symbolische „Tag der Lebensmittelverschwendung“ damit eigentlich jedes Jahr um mehrere Kalendertage nach vorne rutschen.
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Für eine Industrienation wie Deutschland sei es skandalös, so die WWF-Kritik, dass der „Tag der Lebensmittel-verschwendung“ noch immer derart spät im Jahr läge. Nach Angaben der Organisation seien nämlich bereits heute auch ohne den Einsatz neuer Technologien, zehn der 18 Mio. Tonnen Lebensmittelverluste vermeidbar – etwa durch verbessertes Management entlang der Wertschöpfungskette, nachhaltigere Marketingstrategien und veränderte Konsumgewohnheiten.
Umgerechnet werden laut WWF jährlich 2,6 Millionen Hektar landwirtschaftliche Fläche bewirtschaftet, nur um die darauf angebauten Produkte wieder zu wegzuwerfen. Hinzukommen unnötig freigesetzte Treibhausgasemissionen in Höhe von 48 Mio. Tonnen. „Die Vermeidung von Lebensmittelverlusten durch Landwirtschaft, Handel und Verbraucher wäre ein signifikanter Beitrag zum Ressourcen- und Klimaschutz“ so Dräger de Teran. „Angesichts knapper werdender, fruchtbarer Ackerflächen und einer prognostizierten Weltbevölkerung von über 9 Milliarden Menschen in 2050 können wir uns eine solche Verschwendung nicht leisten.“
Quelle: WWF
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