Earth Overshoot Day

Die Welt in unseren Händen - Earth Overshoot Day
Unsere Zukunft liegt in unseren Händen

Der Earth Overshoot Day – jedes Jahr aufs Neue markiert er den Moment, ab dem wir alle Ressourcen, die wir in einem Jahr verbrauchen dürften, aufgebraucht haben. Diese Grenze haben wir in diesem Jahr am Montag dieser Woche, dem 08.08.2016 erreicht, und somit eine Woche früher als im letzten Jahr. Es lassen sich sogar Tendenzen erkennen, dass in den kommenden Jahren der Earth Overshoot Day in die erste Jahreshälfte rutschen wird, sollte die Menschheit ihren Verbrauch nicht signifikant umstellen. Doch scheint Vielen immer noch nicht klar zu sein, was genau der Earth Overshoot Day eigentlich bedeutet.

Das Global Footprint Network aus Oakland, Kalifornien, berechnet jedes Jahr den „ökologischen Fußabdruck“ der Menschheit. Dabei bezieht der Umwelt Think-Tank insgesamt 6000 Datenpunkte pro Land und Jahr in ihre Rechnung mit ein, unter anderem den weltweiten Bedarf an Acker- und Weideland, Wäldern und Fischgründen sowie der Platzbedarf für Infrastruktur – Straßen, Siedlungen, Industrieanlagen, Stauseen, Mülldeponien. Dieser wird dann entsprechend der biologischen Kapazität der Erde gegenübergestellt, also dem Vermögen der Ökosysteme, Ressourcen aufzubauen und Müll aufzunehmen, wie beispielsweise die CO2-Emissionen aus der Verbrennung fossiler Energieträger. So betrachtet würde die Menschheit 1,6 Erden benötigen, um ihren aktuellen Ressourcen- und Flächenbedarf zu decken. Das bedeutet, dass alles, was seit Montag an Energie und Ressourcen verbraucht wird, von der Erde nicht mehr regeneriert werden kann.

Um auf das Problem aufmerksam zu machen und den Menschen seine Bedeutung zu verdeutlichen, fanden deshalb am Montag weltweit verschiedene Protestaktionen statt. Auch in Deutschland versammelten sich Umwelt- und Entwicklungsorganisationen vor dem Brandenburger Tor, um auf die ökologische Überschuldung aufmerksam zu machen. Dafür ließen sie Luftballons in Erd-Form soweit aufblasen, dass diese zum Platzen gebracht wurden. Celia Wicher vom Jugendumweltverband BUNDjugend erklärt die Idee hinter der Aktion: „Das Limit ist überschritten, aber unsere Gesellschaft scheint den Knall nicht gehört zu haben.“

Auch in Deutschland ist der Verbrauch immer noch zu hoch. So zeigt eine Studie des Umweltbundesamtes, dass Menschen mit hohem Einkommen auch mehr Energie und Ressourcen nutzen. „Mehr Einkommen fließt allzu oft in schwerere Autos, größere Wohnungen und häufigere Flugreisen – auch wenn die Menschen sich ansonsten im Alltag umweltbewusst verhalten“, sagt UBA-Chefin Maria Krautzberger. „Der Kauf von Bio-Lebensmitteln oder eine gute Mülltrennung wiegen diese ‚Big Points‘ nicht auf.“

Deshalb müssten die Menschen in Deutschland mit einem hohen Einkommen ihre Einstellung zu Energie- und Ressourcenverbrauch weiter grundlegend ändern und sich bewusst entscheiden, weniger zu konsumieren. Auch für die deutsche Regierung bleibt in dieser Hinsicht viel zu tun. So meint Beate Schurath vom entwicklungspolitischen Inkota-Netzwerk: „Die Bundesregierung setzt auf Energie- und Rohstoffeffizienz, aber das geht nicht weit genug.“.

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Die Berechnungen des Global Footprint Network sind jedoch nicht ganz genau, denn Faktoren, wie die Verschlechterung der Böden als Folge der industriellen Landwirtschaft, können bisher noch nicht mit einbezogen werden, da vergleichbare Zahlen für eine Gegenüberstellung fehlen. Entsprechend ist davon auszugehen, dass die ökonomische Überlastung der Erde bereits viel früher erreicht wird. „Die Rechnung geht einfach nicht auf“, sagt Kristina Utz vom Berliner Nord-Süd-Verein Fairbindung. „Grenzenloses ökonomisches Wachstum ist mit begrenzten Ressourcen nicht machbar – zumal die Erde auch nicht endlos Emissionen aufnehmen kann.“

Quelle: http://www.klimaretter.info/umwelt/hintergrund/21709-ab-jetzt-ist-die-welt-ausverkauft

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