Die Nutzung von Computern gehört heutzutage zum alltäglichen Leben und insbesondere bei der Arbeit im Büro sind diese technischen Helfer nicht mehr wegzudenken. Geräte, die dafür zum Einsatz kommen, sind nicht immer die Umweltfreundlichsten und lassen auch in Punkto Nachhaltigkeit stark zu wünschen übrig.
Anlässlich der „12. Fachtagung IT-Beschaffung“ hat das Öko-Institut eine Studie für die nachhaltige Nutzung von Arbeitsplatzcomputern vorgestellt, die es, in Zusammenarbeit mit der Technischen Universität Berlin, im Auftrag des Umweltbundesamtes erstellt hatte. Im Rahmen der Ergebnispräsentation appellierte das Institut insbesondere an die Bundesverwaltung, bei der Ausstattung der Arbeitsplätze mit Informationstechnik (IT) verantwortungsvoller und umweltgerechter vorzugehen.
Kernstück der Studie bildete ein 6-Punkte-Plan, der Vorschläge zu möglichen Auswahlkriterien macht. So wird angedacht, dass
- ein Arbeitsplatzcomputer, ob stationär oder mobil, mindestens sechs Jahre lang genutzt werden sollte, da eine längere Nutzung Umweltbelastungen und Kosten reduziere.
- um dies zu erreichen, bei der Anschaffung insbesondere auf Qualität und Haltbarkeit der Hardware geachtet werden muss. Als Orientierungshilfe dafür nennt das Institut die Beschaffungsleitfäden des Umweltbundesamtes und die Kriterien des Blauen Engel.
- neue Geräte vorausschauend gekauft werden, damit sie den Ansprüchen der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sowie der Software und Betriebssysteme mindestens sechs Jahre lang gerecht werden.
- gebrauchte und wiederaufbereitete Geräte in den Gerätepool Eingang finden können, um den Reuse-Markt zu stärken.
- weitere Nutzung funktionstüchtiger PCs in entsprechenden Verwaltungsvorschriften geregelt werden sollte, um zu verhindern, dass noch funktionierende Geräte verschrottet werden.
- rein stationäre Arbeitsplätze mit Mini-PCs ausgestattet werden und Notebooks nur dann zum Einsatz kommen sollten, wenn die Arbeit mobil erfolgen muss (siehe Beispielrechnung unten).
„Die Bundesregierung hat in ihrer ‚Digitalen Agenda‘ angekündigt, den Energie- und Ressourcenverbrauch der IKT der Bundesverwaltung zu verringern“, erklärt Siddharth Prakash, Senior Researcher und Experte für nachhaltigen Konsum am Öko-Institut. „Jetzt muss die Bundesverwaltung zeigen, dass sie mit den Umweltkriterien beim Einkauf ernst meint – nur so kann sie ein Beispiel setzen, dem auch private Verbraucherinnen und Verbraucher nachfolgen können.“
Hochrechnungen des Öko-Instituts zufolge enstünde unter Einbeziehung aller Arbeitsplätze der Bundesverwaltung ein beträchtliches Potenzial bei Umweltschutz und Kostenersparnis. So rechnet es in einer Beispielrechnung vor:
Würden in der Bundesverwaltung statt Desktop-PCs vorrangig Mini-PCs und weniger Notebooks zum Einsatz kommen, ließen sich jährlich fast 19.000 Tonnen Treibhausgase und Kosten in Höhe von knapp einer Million Euro einsparen. Nimmt man an, die PC-Arbeitsplätze der Bundesverwaltung wären zu einem Drittel mit Notebooks ausgestattet und diese würden statt drei sechs Jahre lang genutzt, ließen sich in zehn Jahren circa 95 Millionen Euro und Treibhausgasemissionen von 71.000 Tonnen CO2e einsparen.
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