Im am 14. September 1989, zum 220. Geburtstags des bedeutenden Dschungel-Forschers Alexander von Humboldt, initiierte der WWF erstmals den Tag der Tropenwälder. Dieser Aktionstag soll die Menschheit auf die Zerstörung lebenswichtiger Wälder, wie der Tropenwälder aufmerksam machen, die auch weiterhin fortschreitet. So berichtet die Umweltschutzorganisation, dass sich die Entwaldung im brasilianischen Amazonas in 2016 um rund 27 Prozent auf 7.893 Quadratkilometer erhöht hat.
Die Zerstörung der Tropenwälder, nicht nur im Amazonasgebiet, sondern auch im afrikanischen und asiatischen Raum haben weitreichende Folgen für die Tier- und Pflanzenwelt. „Nirgends tummeln sich auf unserem Planeten so viele Tier- und Pflanzenarten wie in den Tropen. Wir verlieren jedes Jahr unzählige Arten, von deren Existenz wir nicht einmal wussten. Wenn wir die laufende Zerstörung nicht bald stoppen wird der Großteil der Tropenwälder schon in wenigen Jahrzehnten verschwunden sein“, warnt Susanne Winter, Referentin für Waldschutz beim WWF Deutschland.
Regenwälder sind CO2-Speicher
Auch das Klima wird durch die Abholzung stark beeinflusst. So ist davon auszugehen, dass 15 und 20 Prozent der weltweiten Emissionen an Treibhausgasen auf die Zerstörung der Wälder zurückgehen. Das ist mehr als durch den gesamten Verkehrssektor inkl. aller Autos, Lastwagen, Flugzeuge und Schiffe entstehen. „Die Tropen kann man sich als riesige CO2-Speicher vorstellen“, so Susanne Winter. „Im Kampf gegen die Klimakatastrophe sind die Wälder unsere besten Verbündeten. Für einen effektiven Klimaschutz brauchen wir Schutz und Aufforstung und nicht Abholzung.“ Weiterhin verstärke die auf die Abholzung folgende Brandrodung das Problem zusätzlich.
Die Bedeutsamkeit dieses Themas wurde bereits 2015 anerkannt, als Deutschland, Norwegen und Großbritannien, die drei größten Geber im internationalen Waldschutz, beschlossen sich mehr für den Schutz und Wiederaufbau von Tropenwäldern stark zu machen. So sollen bis 2020 insgesamt 5 Milliarden US-Dollar in die Finanzierung des Unterfangens fließen, unter anderem an Kolumbien, das angekündigt hat, den Waldverlust bis 2020 zu stoppen und für jede nachweislich vermiedene Tonne CO2 fünf US-Dollar erhalten soll.
Zu dem Beschluss erklärte Umweltministerin Barbara Hendricks: „Der Schutz der Wälder ist ein wichtiger Baustein unserer Klimaschutzbemühungen. In Paris wollen wir uns abschließend auf gemeinsame Regeln zum Waldschutz verständigen. Jetzt kommt es auf die Umsetzung an. Denn um einen gefährlichen Klimawandel zu vermeiden, müssen wir den globalen Waldverlust stoppen.“
„Ohne Pflanzen kein Leben, ohne Wald keine Luft zum Atmen. Der Schutz – insbesondere der tropischen Regenwälder – ist eine internationale Entwicklungsaufgabe“, bestärkte auch Entwicklungsminister Gerd Müller die Entscheidung. „ Deutschland stellt sich seiner Verantwortung und lässt die Menschen in den Entwicklungsländern beim Schutz der Wälder nicht allein.“
Wie erfolgreich das Projekt wirklich ist, wird sich wohl erst in etwa zwei bis drei Jahren sagen lassen. Und bis dahin wird der Tag der Tropenwälder auch weiterhin daran erinnern, wie wichtig und gefährdet zugleich diese Ökosysteme sind.
Quellen:
http://www.wwf.de/2017/september/tropen-in-not/
http://www.bmub.bund.de/pressemitteilung/gebererklaerung-mehr-hilfen-fuer-den-schutz-der-waelder/?tx_ttnews%5BbackPid%5D=175