Die Probleme, die uns im Alltag begegnen, sind häufig eher einfacher Natur: Finanzielle Sorgen kommen vor, genauso wie der eine oder andere Arztbesuch oder zwischenmenschliche Konflikte. Wenig bis gar keine Gedanken machen wir uns in der Regel um die Sicherung grundlegender Bedürfnisse wie unserer Wasserversorgung. Solange sich die meisten von uns erinnern können, war Wasser etwas, dass man bei Bedarf und nach Belieben auf- und abdrehen kann. Wasserprobleme nimmt daher kaum jemand von uns als etwas wahr, das uns unmittelbar gefährden könnte. Dabei ist die Versorgung mit Wasser alles andere als selbstverständlich. In den USA wurde das in diesem Jahr erst wieder deutlich.
Zahlreiche Flüsse sind in den USA bereits seit Jahren vom Austrocknen bedroht. Was bei uns eher selten Thema der medialen Berichterstattung ist, stellt sich jedoch als warnendes Beispiel heraus und deutet auf einen tiefgreifenden Prozess, der vermutlich unser Verständnis vom Wert des Wassers in Zukunft prägen wird. Einige Beispiele zur Veranschaulichung: Der Colorado River sowie der Rio Grande nehmen jedes Jahr um 80 Prozent ihres Trinkwasservorrats ab. Der Lake Mead, ein Stausee des Colorado Rivers mit einer Fläche von 640 km², könnte sogar bis 2050 komplett ausgetrocknet sein.
Natürlich stellt sich die Frage, wie die gewaltigen Flächen der USA ohne eigene Wasserreserven versorgt werden sollen. Vor allem auf die Landwirtschaft kann diese Entwicklung verheerende Folgen haben. „Wir Städter vergessen schnell, welch große Probleme Dürren für Farmer und Rancher bedeuten können“, stellte Glen MacDonald, Leiter des UCLA Instituts für Umwelt und Nachhaltigkeit, gegenüber dem VICE Magazin fest.
Die USA sucht bereits nach Lösungsansätzen für diese Problematik. Die Wahl von Lebensmitteln und Anbauformen, die wenig Wasser benötigen, das Filtern von verschmutztem Wasser und staatlich gesteuertes Grundwassermanagement nennt MacDonald dabei als mögliche Gegenmaßnahmen. Daneben ist es natürlich essentiell, das Einsparen von Wasser in das alltägliche Verhalten der Verbraucher zu integrieren. So wird beispielsweise empfohlen, wassersparende Haushaltsgeräte zu verwenden oder auf eine sparsame Bewässerung des eigenen Gartens zu achten.
Zeit für solche Maßnahmen ist es in den USA auf jeden Fall. Ein Blick auf die Daten der US-Klimaforscher bestärkt diese Dringlichkeit. Im Rahmen der Hitzewelle, die das Land Anfang des Jahres im Griff hatte, wurde in Kalifornien der Ausnahmezustand ausgerufen. Der größtenteils ausbleibende Schmelzschnee und hohe Temperaturen hatten den Bundesstaat in eine Dürre gestürzt. „So schlimm war es seit den 70er Jahren nicht mehr“, wurde der Manager des kalifornischen Donner-Skigebiets bezüglich des ausbleibenden Schneefalls von den New York Times zitiert. Doch ob solche Dürrewellen wirklich so ungewöhnlich sind, lässt der Blick auf die Wetterdaten fraglich erscheinen. Ihnen zufolge war das 20. Jahrhundert in den USA das feuchteste seit 13 Jahrhunderten. Die jetzigen Umstände könnten also nicht eine Ausnahme, sondern vielleicht die Rückkehr zur Norm darstellen. 18 theoretische Modelle, die durch Klimasimulatoren aufgestellt wurden, haben zunehmende Hitzeperioden in Aussicht gestellt. Nur ein Modell ließ die Möglichkeit eines milderen Klimas offen, wie der Spiegel Online berichtete.
Die Notsituation regt jedoch auch zu Spekulationen an: So wird der Handel mit der kostbaren Ressource zu einer Investitionsgelegenheit für Unternehmer. Zu Beginn des Jahres berichtete die Frankfurter Rundschau Online über den Hedge-Fonds Milliardär John Dickerson. Der kaufte schon seit Ende der 1990er Wasserrechte entlang des Colorado River auf. Angesichts der heutigen Entwicklung scheint das eine der besten Investitionen seiner Laufbahn gewesen zu sein. Dieser Trend dürfte vom momentan angestrebten TiSa (Trade in Services)-Abkommen durchaus unterstützt werden. Das Ziel des Abkommens ist neben der Lockerung der internationalen Leiharbeit nämlich vor allem die Privatisierung der Trinkwasserversorgung. Die Verhandlungen, an denen fast 50 Staaten beteiligt sind, gingen laut den Deutschen Wirtschaftsnachrichten vor wenigen Tagen in die siebte Runde.
Eins steht jedoch fest: Die Natur kennt keine menschengemachten Grenzen und allzu bald könnten wir einer viel weitreichenderen Problematik gegenüber stehen, dem globalen Kampf um Wasser.
Alexandra Zanias
„Die Nutzung der öffentlichen Verkehrsmittel ist umweltfreundlich …“
Dieser Aussage muss ich leider widersprechen – Busse ohne Russfilter, welche Diesel in die Luftblasen sind für Asthmatiker ein Gräul – Strassenbahnen und Busse (bei beton Haltestellen) verursachen Kröperschall, welcher die Anwohner um Ihren Schlaf bingt und krank macht (Bluthochdruck, Aggression) – was hier mit der Tierwelt passiert ist noch gar nicht untersucht.
Von Umweltfreundlich kann somit KEINE rede sein!