Verbände wollen Weckruf für den Klimaschutz

Umweltverbände fordern von Politik einen Weckruf für den Klimaschutz.
Umweltverbände fordern von Politik einen Weckruf für den Klimaschutz.

Anlässlich der aktuellen Hitzewelle mahnen Umweltverbände eine deutlich ambitioniertere Klimapolitik an. WWF und Germanwatch fordern von der Bundesregierung in einem gemeinsamen Papier Sofortmaßnahmen für einen verbesserten Klimaschutz. Sie erhoffen sich dadurch einen Weckruf für den Klimaschutz. Angesichts von Rekordtemperaturen rund um die Welt sei Deutschland zu verstärktem Handeln gezwungen. Allein um der selbst propagierten Vorreiterrolle im Klimaschutz gerecht zu werden. Den Verbänden geht es etwa um Sofortmaßnahmen, um das verfehlte Klimaziel 2020 wenigstens 2022 zu erreichen.

WWF und Germanwatch drängen auf Sofortmaßnahmen in Energie, Verkehr und Landwirtschaft. Nur so lassen sich die deutschen Klimazielen für 2020 zumindest noch ansatzweise erreichen und Weichen für die Klimaziele 2030 stellen. Nach Meinung der Umweltverbände müsse die Kohle-Kommission dafür sorgen, dass durch den Rückbau der Kohlekraft die CO2-Emissionen bis 2022 um 40 Prozent sinken. Dieses Ziel war ursprünglich für 2020 vorgesehen.

„Hitze und Trockenheit machen Mensch und Natur in Deutschland und weltweit zu schaffen – doch die Bundesregierung bleibt weiter tatenlos. In den vergangenen neun Jahren ist Deutschlands Treibhausgas-Ausstoß nicht gesunken. Angesichts der zunehmenden Wetterextreme muss die Bundesregierung endlich zu einer aktiven Klimaschutzpolitik zurückkehren“, so Michael Schäfer, Leiter Klimaschutz und Energiepolitik bei WWF Deutschland.

Mit Blick auf das verbleibende Budget an CO2-Emissionen sind die geforderten Sofortmaßnahmen auch für einen erfolgreichen Strukturwandel nötig. Hier ist ebenfalls die Kohle-Kommission gefordert. Ein sozialverträglicher Kohleausstieg darf nicht weiter hinausgezögert werden, sonst laufen Politik und Natur irgendwann die Zeit davon.

Vier Sofortmaßnahmen als Weckruf für den Klimaschutz

Neben dem Ausstieg aus der Kohlekraft halten WWF und Germanwatch noch weitere Sofortmaßnahmen für notwendig. Neben dem geordneten Strukturwandel im Kohlekraft-Sektor müssen auch in den Sektoren Landwirtschaft, Verkehr sowie im restlichen Energiebereich die Weichen für diesen Strukturwandel gestellt werden. Um etwa bis 2040 ein treibhausgasneutrales Verkehrssystem in Deutschland zu schaffen, ist noch viel zu tun. Das Auto als dominierendes Element des Personenverkehrs sollte dem Öffentlichen Nahverkehr oder dem Fahrrad weichen. Denn der CO2-Ausstoß des deutschen Verkehrssektors ist seit 27 Jahren nicht gesunken.

Auch der Energie-Sektor hängt trotz Wachstum noch weit hinter seinen Möglichkeiten. Hier fordern die Umweltverbände abermals einen CO2-Mindestpreis. Weiterhin halten sie Sonderausschreibungen von acht Gigawatt Erneuerbarer Energien für dringend notwendig. Diese waren immerhin im Koalitionsvertrag verankert.

In der Landwirtschaft muss der Strukturwandel weg von industrieller Tierhaltung führen. WWF und Germanwatch erwarten weitere Verschärfungen des Düngerechts und einen Weckruf in der gemeinsamen europäischen Agrarpolitik.

„Wenn die Bundesregierung über die Klimaziele von Paris nicht nur reden, sondern sie umsetzen will, dann muss sie jetzt den Strukturwandel organisieren und im nächsten Jahr im angekündigten Klimaschutzgesetz verankern. Drei Schritte sind dabei zentral: Erstens der verbindliche Ausstieg bis etwa 2030 aus der Kohle – bei ebenso verbindlichen Unterstützungszusagen für den Strukturwandel. Zweitens die klare Rahmensetzung für den Umstieg auf ein treibhausgasneutrales Verkehrssystem, die dem Verkehrssektor eine Zukunftsperspektive aufzeigt. Und drittens die Transformation der Landwirtschaft, wobei der Ausstieg aus der in vielfacher Hinsicht problematischen industriellen Tierhaltung und der Aufbau von humushaltigen Böden besonders wichtig sind“, fasst Christoph Bals, Politischer Geschäftsführer von Germanwatch, die Forderungen zum Weckruf zusammen.

Quelle: WWF

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