Als supraglaziale Seen bezeichnet man Wasser, welches sich auf der Oberfläche von Gletschern bildet. Diese entstehen fast überall auf der Welt, meist durch Ansammlungen von Schmelzwasser in Gletschersenken. Klimaforscher gehen davon aus, dass diese neu entstehenden Seen mitverantwortlich für den weltweiten Anstieg des Meeresspiegels und die immer rascher voranschreitende Gletscherschmelze sind. In den letzten Jahrzehnten entdecken die Forscher immer mehr von diesen Seen. Experten führen dies auf die globale Erwärmung zurück. Das berichtete das „Handelsblatt“ online.
Datenanalysen, die in der Fachzeitschrift Nature Climate Change veröffentlicht wurden, zeigen, dass es auf Grönland bis zum Jahr 2060 wahrscheinlich rund doppelt soviele dieser Seen geben wird wie heute. Mehr als die Hälfte dieser Seen könnte dann so groß sein, dass sich darin enthaltenes Wasser durch Sonneneinstrahlung derart aufheizt, dass der umgebende Gletscher antaut.
Das könnte letztendlich dazu führen, dass das Wasser ausläuft und in die Umgebung gelangt. Dieses wärmere Wasser könnte dann auch in Regionen mit einem eigentlich stabilen Eisschild gelangen und dort eine Eisschmelze verursachen. Dadurch würde der Meeresspiegel weiter anstiegen und Gletscher schneller abtauen.
Klimaforscher sind besorgt, denn laut Prognosen könnte allein das Schmelzwasser aus Grönland den Meeresspiegel bis zum Jahr 2100 um bis zu 22 Zentimeter ansteigen lassen.
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