Klimawandel, was heißt das?

Klimawandel, was heißt das? Das heißt, dass die Erde, so wie wir sie kennen, nicht mehr existieren wird. Es bedeutet, dass ganze Länder unbewohnbar und Millionen Menschen heimatlos werden. Es bedeutet Hungersnöte, Wasserknappheit und Naturkatastrophen von unvorstellbarem Ausmaß. Und es bedeutet, dass das unmittelbar bevorsteht. Unsere Kinder könnten dies alles erleben. Warum also tun wir so wenig? Ich frage mich, sind die Maßnahmen, die wir dagegen ergreifen, wirklich alles wozu wir imstande sind?

Was würde die Menschheit machen?

Was wäre, wenn ein Asteroid auf die Erde zurast? Ein so gewaltiger, dass ein großer Teil der Menschheit aussterben würde, wenn er einschlägt. Doch wir haben ihn glücklicherweise früh entdeckt, bis zum Einschlag haben wir noch 50 Jahre Zeit. Was würde die Menschheit machen?

Würde sie in Starre verfallen, schockiert, und untätig auf den Einschlag warten? Würden sich die einzelnen Regierungen so lange über die Gegenmaßnahmen streiten, bis es zu spät ist? Oder würden sich die Länder der Erde vereinen, alte Streitigkeiten vergessen und gemeinsam an einer Lösung arbeiten?

In Hollywoodfilmen geschieht meist genau das. Die Menschheit schließt sich im Angesicht der Gefahr zusammen und löst das Problem gemeinsam. Letztendlich führt das dann zu einem glücklichen Ende. Natürlich haben solche Filme recht wenig mit der tatsächlichen Welt zu tun. Dennoch kann man das Beispiel ein wenig damit vergleichen, was derzeit auf der Erde stattfindet. Nur scheinen wir uns völlig anders zu verhalten als in den Filmen.

Die Geschichte des Klimawandels

Wie der hypothetische Asteroid wurde auch der Klimawandel rechtzeitig entdeckt. Erste Vermutungen dazu wurden schon in der ersten Hälfte des 20. Jahrhundert geäußert. Seit dem Ende des 20. Jahrhunderts warnen Experten eindringlich vor der vom Menschen verursachten globalen Erwärmung. In den späten 1980er Jahren sagten Forscher, die so verursachte Erwärmung dürfe nicht größer als ein Grad sein – ansonsten sei mit schwerwiegenden negativen Konsequenzen zu rechen. Zu dieser Zeit wurde auch der Weltklimarat (IPCC) gegründet.

1996 wurde dann das sogenannte Zwei-Grad-Ziel festgelegt. Die Welt dürfe sich nicht um mehr als zwei Grad erwärmen, so der damalige Konsens. Ansonsten drohen uns schwerwiegende Folgen. Um die Welt davor zu bewahren, müsste die Menschheit aufhören, fossile Energieträger zu verbrennen. Die Rede war von einer Dekarbonisierung – dem Ende des fossilen Zeitalters. Wissenschaftler sagten uns, dass die entsprechenden Technologien existieren und umsetzbar seien.

Im Jahr 2015 unterzeichneten 197 Länder das Pariser Klimaschutzabkommen. Damit haben sich die Vertragspartner verpflichtet, durch Klimaschutzmaßnahmen die Erderwärmung bei weniger als zwei Grad zu begrenzen. Es schien wie im Film, die Menschheit vereinigt sich, um das Problem zu lösen.

Schon damals zeichnete sich jedoch ab, dass selbst die zwei Grad zu viel sein könnten. Besser, die Erwärmung werde auf 1,5 Grad beschränkt, sagten uns Klimatologen. Dazu müssten „nur“ die Emissionen drastisch reduziert werden. Und das am besten sofort. Erneut wurde vor dem Konsequenzen gewarnt, die der Erde sonst bevorstünden. Und erneut wurde uns gesagt, was wir tun können, um das abzuwenden.

Was wir getan haben

Doch es änderte sich wenig. Die Welt verbrennt bis heute weiter Kohle und Öl, holzt weiter Regenwälder ab und züchtet weiter Milliarden von Nutztieren. Die freiwilligen Klimaschutzmaßnahmen werden entweder gar nicht erst umgesetzt, oder sind so schwach, dass die Effekte verpufften. Klimaschutzziele werden nicht eingehalten oder ebenfalls viel zu niedrig angesetzt. Um bei dem Beispiel zu bleiben: Die Welt sieht dem Asteroiden beim Anflug zu, diskutiert über die Auswirkungen des Einschlags und mögliche Gegenmaßnahmen. Aber sie tut rein gar nichts oder handelt vereinzelt und schwach.

Klimapaket der Bundesregierung

Die Bundesregierung ist da keine Ausnahme. Das ist auch der Grund, weswegen ich diesen Text geschrieben habe. Im neuen  Klimapaket steht nichts, was die Dringlichkeit der Lage widerspiegelt.  Das einzig neue: Jetzt sollen die Bürger für den Ausstoß von CO2 zahlen. Mit der sogenannten CO2-Steuer. Die soll nach dem System des bisherigen Emissionsrechtehandels funktionieren.

Bisher gab es den Emissionsrechtehandel nur im Energiesektor. Die Idee: Es werden sogenannte Verschmutzungsrechte ausgegeben. Ein solches Zertifikat berechtigt zum Ausstoß einer Tonne CO2. Wer mehr CO2 ausstößt, als er Zertifikate besitzt, muss Rechte nachkaufen.

Ein System, das sich in der Vergangenheit wiederholt als kaum brauchbar erwiesen hat, um den Klimawandel wirksam zu bekämpfen. Die sogenannten Verschmutzungsrechte waren meist so günstig, dass sich viele Unternehmen lieber Zertifikate nachkauften, als in klimafreundliche Technologien zu investieren.

Mit der CO2-Steuer soll dieses System auf die Bereiche Gebäude und Verkehr ausgeweitet werden. Das bedeutet wahrscheinlich: Große Unternehmen können so weiter machen wie gehabt und die Bürger werden dabei zur Kasse gebeten.

Sind wir noch zu retten?

Ich frage mich einmal mehr, sind wir noch zu retten? Der Klimawandel ist für uns ein ebenso großes Problem, wie ein auf die Erde zurasender Asteroid. Der einzige Unterschied: Der Asteroid wäre eine weit realistischere Bedrohung. Ich denke, da liegt die Ursache für unseren schwachen Kampf: Die Folgen des Erderwärmung sind noch zu wenig greifbar. Die Bedrohung zu abstrakt und hypothetisch. Viele Menschen können sich gar nicht ausmalen, was tatsächlich passieren wird. Ansonsten wäre es vielleicht doch so wie im Film. Leider wird diesmal das Happyend wahrscheinlich ausbleiben.

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