Neue Bestandsaufnahmen aus der Luft zeigen: zwei Drittel des größten Korallenriffs der Welt sind beschädigt. Australische Forscher haben fast 800 Korallenriffe des Great Barrier Reefs untersucht – auf einer Länge von 8000 Kilometern. Die Schlussfolgerungen, die die Forscher aus den Aufnahmen ziehen müssen, sind schwerwiegend. Die Korallenriffe haben kaum mehr eine Chance, sich zu erholen.
Während im Jahr 2016 vor allem die nördlichen Gebiete des Great Barrier Reefs betroffen waren, zeigt dieses Jahr vor allem der mittlere Teil schwere Schäden auf. Hauptverantwortlich für die Korallenbleiche ist der Klimawandel – auch dadurch begünstigte Wetterphänomene wie der Zyklon „Debbie“, der vor rund zwei Wochen über Australien hinweggefegt ist, hinterlassen ihre Schäden.
Auch die schneller wachsenden Korallen, die sich dadurch schneller von Wärmeepisoden erholen können, benötigten mindestens ein Jahrzehnt, um sich komplett zu erholen. Für einige Korallenriffe bedeutet der Anstieg der Wassertemperatur daher „null Aussicht auf Erholung“, so der Meeresbiologe James Kerry von der James Cook University.
Das Riff habe offensichtlich gegen verschiedenste Umwelteinflüsse zu kämpfen, doch am schwerwiegendsten seien die Folgen des Klimawandels. Der weltweite Anstieg der Temperaturen um 1 Grad Celsius habe in den letzten 20 Jahren zu vier Bleichen geführt. Ohne einen globalen weltweiten Abbau von Treibhausgasen sei dies aber nicht möglich, äußerte sich der Korallenexperte Terry Hughes. Es bleibe nicht mehr viel Zeit für die Korallenriffe.
Quellen
Spiegel Online: „Null Aussicht auf Erholung“
Tagesschau: Great Barrier Reef