Frühstadium des Klimawandels? Wetterextreme in Australien

Australien erlebt momentan den heißesten Sommer seit Beginn der Wetteraufzeichnungen.

Australien erlebt gerade den heißesten Sommer seit Beginn der Wetteraufzeichnungen. Im Januar lagen die Durchschnittstemperaturen landesweit bei über 30 Grad Celsius. Durch die Hitze und Trockenheit sind im Süden des Landes verheerende Buschfeuer ausgebrochen. In manchen Städten wurde das Wasser knapp. Im Norden dagegen kam es zu Überschwemmungen durch Starkregen. Die Ursache für das extreme Wetter ist die Erderwärmung. Ökologen nennen es das Frühstadium des Klimawandels.

In Australien ist es zwischen Anfang Dezember und Ende Februar Hochsommer. In diesem Sommer herrschten dort Temperaturen von durchschnittlich 30 Grad Celsius. Rund 2,14 Grad mehr als im Vergleichszeitraum von 1961 bis 1990. Das sei der „wärmste je registrierte Sommer seit Beginn der Wetteraufzeichnungen“, teilte das nationale Wetterbüro vergangenen Freitag mit, „sowohl bei den Durchschnitts-, den Höchst-, als auch den Tiefsttemperaturen“. Noch nie zuvor habe die Temperatur über den gesamten Sommer bei durchschnittlich mehr als 30 Grad Celsius gelegen.

In einigen Teilen des Kontinents sind noch weit höhere Temperaturen erreicht worden. Bei Höchstwerten von fast 50 Grad kam es zu zahlreichen Stromausfällen aufgrund zusammengebrochener Stromnetze. Ausgetrocknete Reservoirs führten vielerorts zu Wasserknappheit. In kleineren Orten musste Trinkwasser mit Tankwagen bereitgestellt werden. Menschen wurden wegen Überhitzung behandelt und viele Tiere sind aufgrund der Hitze verendet.

In Tasmanien sind die schwersten Buschfeuer seit Jahrzehnten ausgebrochen. Viele Feuer gerieten außer Kontrolle. Dabei sind 200.000 Hektar Wald abgebrannt. Wegen dem ausbleibenden Regen trocknen empfindliche Ökosysteme langsam aus. Viele geschützte und gefährdete Arten, wie der nur dort lebende Tasmanische Teufel, sind nun gefährdet.

Während es im Süden und Südosten des Landes viel zu trocken war, kam es weiter nördlich zu extremen Niederschlägen. In Townsville wurde aufgrund des heftigen Regens der Notstand ausgerufen. In der Stadt hatte es in einer Woche soviel geregnet wie sonst über das ganze Jahr. Der dortige Damm drohte aufgrund der enormen Wassermenge zu bersten. Um das zu verhindern, wurden die Schleusen geöffnet und tausende Häuser überflutet. Der Gesamtschaden beläuft sich auf über 200 Millionen Euro.

Der australische Ökologe David Bowman sagte, das sei das Frühstadium des Klimawandels. Dessen Auswirkungen treffen den australischen Kontinent schon heute stärker als andere Teile der Erde. Die steigenden Wassertemperaturen haben bereits große Teile des Great Barrier Riffs zerstört. Meterhohe Springfluten haben Millionenschäden verursacht. Bis zum Ende des Jahrhunderts könnte der Meeresspiegel an Australiens Küsten um mindestens 80 Zentimeter steigen.

Die Regierung hat eine Expertenkommission beauftragt, die möglichen Folgen zu untersuchen. Mit alarmierenden Ergebnissen. „Wir haben Strände gesehen, die praktisch weggespült waren. Strände, die nur noch da waren, weil sie mit Tonnen von Sand wieder aufgeschüttet wurden oder mit Sandsäcken gesichert waren. Unzählige Häuser an der Küste waren unterspült und kurz davor, einzustürzen. In ganz Australien sind wir den frühen Folgen des Klimawandels begegnet, so das Fazit von Jenny George, der Sprecherin des Kommission.

„Wie soll die Zukunft für meine Kinder aussehen, wenn ich zu meinen Lebzeiten bereits solch gravierende Klimaveränderungen miterlebe? Werden weite Teile Australiens bei ständig steigenden Temperaturen 2050 überhaupt noch bewohnbar sein? Diese Frage stellen sich in Australien momentan viele, sagt Amanda McKenzie, Mitglied im australischen Klimarat.

Quelle: Tagesspiegel

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