Der Klimawandel hat bewiesenermaßen schlimme Auswirkungen für Umwelt und Menschheit. Wie sich nun herausstellt, ist nicht mal das von den Deutschen so geliebte Bier vor den Folgen sicher.
Häufigere Dürreperioden und Hitzewellen werden die globale Gerstenproduktion deutlich reduzieren. Das hat nun eine im Fachmagazin Nature Plants veröffentlichte Studie herausgefunden. In der Folge, so die Studie, wird auch die weltweite Bierversorgung leiden. Das wird Preise entsprechend deutlich anheben. In manchen Regionen sogar bis zu 600 Prozent!
Bier und Klimawandel – bisher nicht untersucht
Viele Studien haben sich bereits mit den Effekten des Klimawandels auf die Nahrungsmittelproduktion, wie beispielsweise von Reis oder Getreide beschäftigt. Auch Luxusgüter wie Wein oder Kaffee wurden bereits unter die Lupe genommen. Die Schicksal unseres geliebten Bieres war bisher allerdings noch nicht Thema wissenschaftlicher Untersuchungen.
Deshalb machten sich Dabo Guan, Klimaökonom an der Universität von East Anglia in Norwich, Großbritannien, nun daran, verschiedene Klimawandelmodelle für eine Prognose des Einflusses extremer Wetterlagen, die als Folge des Klimawandels immer häufiger auftreten, zu nutzen und mit ihnen zu testen, wie sie sich auf die globale Gerstenproduktion auswirken.
Die Ergebnisse nutzen sie, um herauszufinden, wie die Daten mit der Versorgung bzw. der Nachfrage von Bier und den entsprechenden Preisveränderungen korrelieren.
Mehr Aufmerksamkeit aus Angst ums Bier?
Sich über die Versorgung von genügend bezahlbarem Bier zu zu sorgen und das auch noch wissenschaftlich zu untersuchen, das mag angesichts der existenziellen Bedrohungen des Klimawandels banal und beinahe sinnlos wirken. Aber wie Guan und sein wissenschaftliches Team hoffen, könnte die Sorge um ein für viele zum alltäglichen Leben gehörendes Luxusgut die Menschen dazu bringen, sich mehr Gedanken über die breiten Folgen der globalen Erwärmung zu machen.
„Was wir hier zu betonen versuchen, ist dass der Klimawandel sich auf den Lebensstil eines jeden Menschen auswirkt“, so Guan. „Auch die Menschen in industrialisierten Ländern, die von den meisten direkten Auswirkungen zunächst verschont bleiben, werden die Folgen auf andere Art und Weise spüren.“
Guan hofft, dass ein besseres Verständnis für den Klimawandel und seine entsprechenden Folgen für das alltägliche Leben für mehr Menschen zu einer größeren Motivation führt, selbst im Kampf gegen den Klimawandel aktiv zu werden.
„Wenn wir beim Fußball-Schauen weiterhin Bier trinken wollen, dann müssen wir etwas gegen die Klimawandel tun“
– das ist der Gedanke, den er zu anstoßen hofft.
Quelle: nature