Der Klimawandel und seine Auswirkungen sind ein stark diskutiertes Thema. Mit allen Mitteln wird versucht, dem Klimawandel entgegenzutreten, ihn zu stoppen oder zumindest abzumildern. Ein ehrgeiziges Unterfangen, dem die höchste Aufmerksamkeit gewidmet werden sollte, denn der Klimawandel betrifft uns alle – auch Deutschland.
Die ersten Anzeichen sind hierzulande bereits spürbar. Dennoch fallen sie kaum auf, denn der Klimawandel ist wie eine heimtückische Krankheit. Er kommt auf leisen Sohlen angeschlichen und kriecht immer ein Stückchen weiter, sodass man ihn kaum bemerkt. Hat er einen dann „plötzlich“ mit voller Wucht erwischt, ist es zum Handeln längst zu spät. Dann muss man sich mit den Konsequenzen plagen und die sind, wie bei allen bösartigen Krankheiten, alles andere als nett und enden häufig tödlich.
Leider assoziieren immer noch viele Menschen den Klimawandel und seine Folgen mit Katastrophen fernab des eigenen Landes. Sicherlich sind die ärmsten Länder vom Klimawandel deutlich stärker betroffen als wir, dennoch zeigen sich auch bei uns schon jetzt die ersten Auswirkungen. Man möge nur an die Herbststürme denken, die immer öfter in den Januar „verrutschen“ und dabei die ebenfalls „verrutschten“ Osterblumen abknicken. Oder die sintflutartigen Regenfälle, die Flüsse über die Ufer treten lassen und etlichen Menschen die Lebensräume nehmen. Nicht zu vergessen die extremen Hitzeperioden, unter denen besonders ältere Menschen und Kinder leiden oder der fehlende Schnee, der den Wintersporturlaub buchstäblich ins Wasser fallen lässt.
Die Zukunftsaussichten sehen wirklich nicht besonders rosig aus, wenn wir so weitermachen wie bisher. Prognosen über die Auswirkungen des Klimawandels auf Deutschland gibt es zur Genüge. In ihnen wird vor raschem Kollaps der Ökosysteme ebenso gewarnt wie vor einem Ansteigen der Meeresspiegel trotz Klimaschutz. Dennoch hat der Klimawandel für Deutschland nicht nur Negatives im Säckchen. Die positiven Auswirkungen, wenn man sie denn als solche bewerten möchte, sollen natürlich auch nicht unerwähnt bleiben.
Alle Gourmets dürfte es freuen, dass jetzt auch vermehrt südländische Weine auf deutschen Landen ranken. Die höheren Temperaturen, die der Klimawandel mit sich bringt, führen außerdem zu einer starken Verbreitung von edelsten Gaumenfreuden: Trüffel. Alleine in Baden-Württemberg gibt es an 121 unterschiedlichen Stellen sieben verschiedene Trüffelarten zu entdecken. Und nicht nur menschliche Gourmets profitieren vom Klimawandel. Auch die Möwen an der Nordsee genießen das reichhaltige Angebot an Schwimmkrabben und vermehren sich dank des starken Nahrungsangebots mit Freuden.
Das Fazit könnte nun zwar lauten „so übel ist der Klimawandel ja gar nicht“, doch irgendetwas hindert mich daran, diesem Irrglauben zu verfallen – so gerne ich auch Wein und Trüffel mag.
Judith Schomaker
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