LEDs sind stromsparend und daher die rettende Erfindung der Lichtindustrie – theoretisch. Doch inzwischen gibt es auch viele Thesen, dass LED unserer Tierwelt auf verschiedene Weisen schadet. Was ist an der Aussage dran?
Wissenschaftler haben inzwischen herausgefunden, dass bestimmte Arten von LED für die Diversität unserer Tier- und Pflanzenwelt schädlich sein können. In der neuen Studie „Rapid assessment of lamp spectrum to quantify ecological effects of light at night“, veröffentlicht im Journal of Experimental Zoology, machen Wissenschaftler auf die potentiellen Gefahren unserer sich schnell ausbreitenden Verwendung von LED aufmerksam.
Welches LED-Licht ist besonders schädlich?
LED wird beliebter. Während 2011 LEDs nur 9% des globalen Marktes ausmachten, soll diese Zahl bis 2020 auf 69% ansteigen. Die Studie zeigt, dass weißes und blaues LED-Licht besonders schädlich für die Tierwelt ist. Betroffen sind beispielsweise Messeresschildkröten und Insekten. Grünes und gelbes Licht ist dagegen weniger schädlich.
Die Folgen der Urbanisierung
Städte breiten sich auf unserem Planeten weiter aus. Politiker und Wissenschafter müssen daher verstehen, wie drastisch die Änderungen sind, die wir in unserer Umgebung, sowie Flora und Fauna, bewirken. Dies bestätigte der führende Autor der neuen Studie, Travis Longcore, dem Magazin Phys.org.
Für die Untersuchungen wurden insbesondere Insekten, Wasserschildkröten, Lachs sowie Seevögel untersucht. Wissenschaftler erforschen schon seit Jahren, wie die Leuchtkraft und die Richtung der LEDs die Migration, die Raubtier-Beute-Beziehungen sowie den Tagesrhythmus von Wildtieren beeinflusst.
Wie stark ist der Einfluss von LED?
Die neuen Daten zeigen, dass blaue und weiße LEDs Tierarten so stark beeinflussen können wie die Leuchtkraft der Sonne mitten am Tag. Weiße und blaue LEDs haben einen dreimal stärkeren Störfaktor als grünes oder gelbes Licht.
Frisch geschlüpfte Meeresschildkröten folgen immer öfter dem künstlichen Licht der Städte anstelle des Wassers, das die Strahlen des Mondes reflektiert. Ähnlich wird auch junger migrierender Lachs von künstlichem Licht angezogen, wodurch er eine leichte Beute für Raubtiere wird. Auch Insekten erliegen dem Licht. Der weltweite Rückgang der Insekten ist auch auf das größer werdende Problem der Lichtverschmutzung zurückzuführen, so Longcore.
Die Forschung muss daher weiter vorangetrieben werden. Um den Leuten zu helfen, in Zukunft das weniger disruptive Licht auszuwählen. Und die Auswirkungen auf unsere Tierwelt zu minimieren.