Das Thema Klimawandel ist ein sehr emotional diskutiertes. Es vergeht kaum eine Woche ohne die Veröffentlichung von Studien, Büchern oder Artikeln, die die Veränderung unseres Klimas entweder bestätigen und erklären oder dementieren und sogar lächerlich machen. Dementsprechend unterliegt auch die öffentliche Meinung diesbezüglich einem stetigen Wandel. So erklärten 2004 in einer Umfrage des amerikanischen Meinungsforschungsinstituts Gallup 26 Prozent der Befragten, dass sie „sehr besorgt“ über den Klimawandel seien. Im Jahr 2007 schnellte dieser Wert dann plötzlich auf 41 Prozent hoch und 2010 sorgten sich dann wiederum nur 28 Prozent ernsthaft um unser Klima. Doch woher kommen diese extremen Schwankungen?
Die amerikanischen Wissenschaftler Robert J. Brulle, Jason Carmichael und J. Craig Jenkins von der Drexel University in Philadelphia haben nun eine Studie veröffentlicht, die diesem Mysterium auf den Grund geht und aufzeigt, welche Faktoren die öffentliche Meinung zum Thema Klimawandel am stärksten beeinflussen. Dafür führten die Forscher eine empirische Analyse für den Zeitraum von Januar 2002 bis Dezember 2010 durch und legten fünf mögliche Beeinflussungsfaktoren fest: extreme Wetterphänomene, öffentlicher Zugang zu wissenschaftlichen Informationen, Berichterstattung in den Medien, Appelle politischer Eliten und Bewegungen oder Gegenbewegungen diverser Interessensgruppen.
Die in der Fachzeitschrift Climatic Change veröffentlichten Ergebnisse sind eindeutig und belegen, dass die stärkste Prägung durch politische Kampagnen von Interessengruppen und Eliten erfolgt. Zwar übt auch die Berichterstattung der Medien einen nicht unerheblichen Einfluss aus, aber zumeist stecken ja auch dahinter Eliten oder ökonomische Faktoren. Kaum meinungsprägend scheinen hingegen wissenschaftliche Erkenntnisse und erstaunlicherweise auch extreme Wetterereignisse zu wirken.
Leider scheint es also wie bei so vielen Themen auch hier wieder so zu sein, dass einige Wenige genug Macht und Geld haben um die öffentliche Meinung nach ihren Interessen zu manipulieren. Der Studien-Autor Robert J. Brulle trifft den Nagel wohl auf den Kopf, wenn er die Ergebnisse folgendermaßen zusammen fasst: “So lange politische Eliten widersprüchliche Botschaften über das Thema Klimawandel verbreiten, so lange wird die öffentliche Meinung dazu wohl gespalten bleiben.”
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