Forscher veröffentlichen „Risikostudie Fracking“

Erdgas Bohrer auf Hügel

Bei „Hydraulic Fracturing“ oder kurz „Fracking“ handelt es sich um eine kontrovers diskutierte Tiefbohrtechnik zur Erschließung unterirdischer Gasvorkommen, die mit herkömmlichen Methoden nicht mehr erreicht werden können. Während Kritiker die Risiken für unerforscht und unkalkulierbar halten, sehen die Energiekonzerne die Fracking-Technik als völlig sicher an. Letzteres stellt nun eine umfassende Studie von 38 Wissenschaftlern des Neutralen Expertenkreises zwar ganz klar in Frage, die Experten sehen allerdings auch keinen sachlichen Grund für ein grundsätzliches Verbot von Fracking.

So warnen die Forscher unter der wissenschaftlichen Leitung von Prof. Dr. Dietrich Borchardt, Leiter der Abteilung Aquatische Ökosystemanalyse am Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung (UFZ), in ihrer Veröffentlichung vor den Risiken der Fracking-Technik, die unter anderem durch eine größere Zahl von Bohrungen, den erhöhten Wasserverbrauch und den Einsatz von Chemikalien entstehen. Allerdings ergab eine Prüfung dieser Risiken, dass eine langsame und vorsichtige Entwicklung der Fördermethode in kleinen Schritten durchaus möglich sein dürfte.

Komplett ausgeschlossen sollte Fracking allerdings an bestimmten Risikostandorten werden. Dazu gehören beispielsweise Trinkwasserschutzgebiete, Heilquellenschutzgebiete und „Gebiete mit Besonderheiten wie kritische tektonische Spannungen oder mit einer Kombination geologisch ungünstiger Bedingungen (Störungen und gespanntes Tiefenwasser)“.

Außerdem sollten die Energiekonzerne vermehrt den Dialog mit Bürgerinnen, Bürgern und Kommunen suchen, das Einvernehmen mit den Wasserbehörden sicherstellen und die Regulierung von potentiellen Schäden durch Schlichtungsstellen erleichtern. Als unerlässlich erachtet der neutrale Expertenkreis auch die ständige Weiterentwicklung der technischen Vorgänge, die Durchführung von realistischen Demonstrationsvorhaben mit der am weitesten fortgeschrittenen Technik und die Erstellung von standortbezogenen Risikoanalysen.

Die „Risikostudie Fracking“ stellt sich somit also weder auf die Seite der Fracking-Gegner, noch auf die der Befürworter. Es ist allerdings davon auszugehen, dass die umstrittene Fördertechnik wohl auch weiterhin heiß diskutiert werden wird. Wer gerne mehr über die genaue Funktionsweise der umstrittenen Tiefbohrtechnik wissen möchte, dem sei unser, im Dezember 2011 veröffentlichter Beitrag Erdgasförderung durch Fracking: Wahnsinn oder Zukunftstechnologie? ans Herz gelegt.

Matthias Schaffer

Add comment

Unterstützen sie das Clean Energy Project

Wir empfehlen den neuen Brave Browser.
Er ist schnell und bietet Privatsphäre:
BRAVE
Mit Brave unterstützen Sie auch das CleanEnergy Project.
Einfach und unkompliziert.

Über das CleanEnergy Project

Das CleanEnergy Project ist ein non-profit Magazin für Menschen auf der Suche nach Informationen über Nachhaltigkeit.

Autoren, die über Nachhaltigkeit berichten und sich unserem Team anschließen möchten, sind herzlich willkommen.

 


CleanEnergy Project is supported by GlobalCom PR Network, an international alliance of public relations agencies.