Kohlendioxid ist der Klimakiller schlechthin. Viele Regierungen und Unternehmen arbeiten fieberhaft an einer Reduzierung der Emissionen und mit Hilfe von Online-Rechnern kann sich jeder per Mausklick den eigenen CO2-Fußabdruck ermitteln lassen, um eventuelle Einsparpotentiale zu ermitteln. Trotz allem steigt der jährliche Ausstoß des Treibhausgases nach wie vor rasant an und ein weltweites Klimaschutzabkommen ist nicht in Sicht.
Doch ein Team von Wissenschaftlern des amerikanischen Loker Hydrocarbon Research Institute der University of Southern California hat nun in Zusammenarbeit mit Forschern anderer Hochschulen und Fakultäten eine Entdeckung gemacht, die rund die Hälfte aller von Menschen verursachten Kohlendioxidemissionen neutralisieren könnte. Es handelt sich dabei um Feststoffe auf der Basis von Polyethylenimin (PEI), die CO2 aus der Luft filtern können.
Das neuartige Filtermaterial entzieht das Kohlendioxid der Umgebungsluft und bindet die CO2-Moleküle an sich. Ähnliche Feststoffe wurden zwar bereits von anderen Wissenschaftlern entwickelt, aber diese scheiterten in der Praxis an Problemen mit der Luftfeuchtigkeit. Der neue Filter soll hingegen auch bei dem Einsatz in feuchter Luft hervorragende Ergebnisse liefern. Außerdem ist er günstig in der Herstellung und kann ohne jeglichen Kapazitätsverlust vielfach wiederverwendet werden.
Ein weiterer großer Vorteil der neu entdeckten Filtermethode ist, dass PEI das gebundene CO2 bereits bei vergleichsweise niedrigen Temperaturen von rund 85 Grad Celsius wieder frei gibt. Dieses ließe sich so relativ günstig als Rohstoff verwenden und beispielsweise zur Kraftstoffherstellung weiter verarbeiten – ein weiterer Pluspunkt für das Klima.
Als denkbare Einsatzmöglichkeiten schlägt das Forscherteam – dem auch der Chemie-Nobelpreisträger George A. Olah angehört – in seiner Studie im Journal oft he American Chemical Society unter anderem Schornsteine oder ganz einfach die Umgebungsluft vor. Dort könnte Polyethylenimin das CO2 binden und so für saubere Luft sorgen und ganz nebenbei das Klima retten.
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