Experten raten zu Fleischsteuer

Verarbeitetes Fleisch - Mit Fleischsteuer bald doppelt so teuer?
Verarbeitetes Fleisch - Mit Fleischsteuer bald doppelt so teuer?

Die Besteuerung von rotem Fleisch würde Leben retten und Milliarden sparen. Eine neue Studie fand heraus, dass verarbeitetes Fleisch, zum Beispiel Speck oder Wurst, eigentlich doppelt so teuer sein müsste, würde man nur den Schaden hinzuzählen, den es an der Gesundheit ihrer Konsumenten anrichtet. Sie raten deshalb zu einer Fleischsteuer.

Regierungen besteuern allerlei schädliche Produkte – Zucker, Alkohol und natürlich Tabak. Die Steuern für solche Konsumgüter sind in der Vergangenheit immer dann gestiegen, wenn durch neue wissenschaftliche Erkenntnisse mehr über die dramatischen gesundheitlichen „Nebenwirkungen“ herausgefunden wurde (und die Kosten, die das im Gesundheitssystem verursacht).

Angesichts der mittlerweile unbestreitbaren gesundheitlichen und vor allem (!) ökologischen Schäden des zügellosen Fleischkonsums, sind einige Experten nun der Meinung, dass eine entsprechende Besteuerung von Rind-, Lamm- und Schweinefleisch unausweichlich ist.

Wie eine solche Steuer in unserer kulturell an den Fleischkonsum so gewohnten Gesellschaft und unserer regelrechten Sucht nach verarbeiteten Fleischprodukten so ankommen würde, ist eine andere Frage.

Fleischsteuer von 110 Prozent nötig, um Kosten zu decken

Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat verarbeitetes rotes Fleisch bereits 2015 als eindeutigen Krebserreger anerkannt. Unverarbeitete Fleischprodukte, also zum Beispiel ein einfaches Steak, sind laut WHO „wahrscheinliche Krebserreger“. Und dennoch, besonders in den reichen Ländern des Westens wird weiterhin viel zu viel Fleisch gegessen. Das führt zu zusätzlichen Herzerkrankungen, Schlaganfällen und der Verbreitung von Diabetes.

Die neue Studie hat einen relativ simplen Ansatz. Sie vergleicht die zu erwartenden Kosten für die staatlichen Gesundheitsversorgungen als Folge des regelmäßigen Verzehrs von Fleisch mit dem entsprechenden Steuersatz, der für die Deckung dieser Kosten nötig wäre.

Das Ergebnis: Eine Fleischsteuer von 20 Prozent auf unverarbeitetes rotes Fleisch und eine saftige 110-Prozent-Steuer auf verarbeitete rote Fleischprodukte! Besonders in den wohlhabenden westlichen Nationen mit hohem Fleischkonsum wären so jährlich rund 200 000 weniger vermeidbare Todesfälle sowie zusätzliche Steuereinnahmen von 170 Milliarden Dollar zu erreichen.

Zwei Mal die Woche anstatt jeden Tag

Darüber hinaus würden die hohen Preise den durchschnittlichen Fleischkonsum auf zwei Portionen pro Woche schrumpfen lassen, schätzen die Forscher. Noch wird in den reichen westlichen Ländern durchschnittlich mindestens eine Ration Fleisch pro Tag verzehrt

„Bei verarbeitetem Fleisch sind die Resultate dramatisch“, sagt Marco Springmann von der Universität Oxford, Leiter der Studie. „Speck ist eines der ungesündesten Nahrungsprodukte überhaupt“, so Springmann weiter. „Niemand will Regierungen vorschreiben, was sie ihren Bürgern zu essen erlauben . Aber die Kosten der Gesundheitsversorgung als Folge des Verzehrs von rotem Fleisch werden nun mal von der Gesamtheit aller Steuerzahler getragen. (…) Die persönliche Entscheidung rotes Fleisch zu konsumieren belastet die öffentlichen Mittel aller. Es geht nicht darum, Menschen etwas wegzunehmen, es geht um Fairness.“

Davon abgesehen ist die industrielle Fleischproduktion natürlich obendrein einer der größten Mitverursacher des Klimawandels. Ein nachhaltigerer Konsum käme somit nicht nur den Gesundheitssystemen überall auf der Welt zu Gute, sondern ist für langfristige Bewohnbarkeit unseres Planeten ohnehin unausweichlich.

Quelle: Guardian

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