EU-Studie: Sind Bio-Produkte wirklich gesünder?

EU-Studie zeigt: Bio-Produkte sind gesünder
Laut einer EU-Studie sind Bio-Lebensmittel tatsächlich gesünder

Die Meinungen, ob Bio-Produkte gesundheitlich wirklich vorteilhafter sind oder nicht, gehen teilweise weit auseinander. Um etwas Klarheit zu schaffen, hat der Wissenschaftliche Dienst des Europäischen Parlaments Ende Dezember einen Bericht mit dem Titel “Human health implications of organic food and organic agriculture” herausgegeben. In diesem werten die Forscher bis dato gesammelte wissenschaftliche Erkenntnisse zu den Auswirkungen von Bioprodukten auf die menschliche Gesundheit aus. Des weiteren werden ökologische Bewirtschaftungsmethoden zur Entwicklung gesunder Ernährungssysteme beleuchtet sowie Vorschläge für ein weiteres politisches Vorgehen gegeben.

Erster Kritikpunkt des Berichts: Die meisten Studien beschäftigen sich mit Erträgen im Ökolandbau oder Umweltfragen. Wissenschaftliche Studien, welche direkt die Auswirkungen von Bio-Lebensmitteln auf die menschliche Gesundheit untersucht haben, gibt es den Forschern zufolge jedoch nur wenige. Diese haben jedoch einige Beobachtungen ergeben. Darunter finden sich Hinweise auf ein geringeres Risiko für Kinder-Allergien, Übergewicht/Adipositas bei Erwachsenen und von Non-Hodgkin-Lymphomen (aber nicht für die Gesamtzahl der Krebsfälle) bei Verbrauchern von Bio-Lebensmitteln. Langzeitstudien zu gesundheitlichen Aspekten mit validen Ergebnissen sind bisher noch nicht zu finden.

Hinsichtlich des Pestizid-Einsatzes stellt der Bericht fest: „Epidemiologische Untersuchungen weisen auf negative Folgen bestimmter Insektizide auf die kognitive Entwicklung bei Kindern hin. Solche Risiken können mit ökologisch erzeugten Produkten, vor allem während der Schwangerschaft und im Kleinkindalter, minimiert werden.“ Die Wissenschaftler schreiben weiter: „Der Ökolandbau stellt Lebensmittel mit weniger Pestizidrückständen bereit und kann einen wichtigen Beitrag leisten beim Übergang der konventionellen Landwirtschaft zum integrierten Pflanzenschutz.“

Mit Blick auf den Antibiotikaeinsatz bei der Tierhaltung resümieren die Forscher: „Die weit verbreitete Verwendung von Antibiotika in der konventionellen Tierhaltung ist ein Schlüsselfaktor für Antibiotikaresistenzen. Die Vorbeugung von Tierkrankheiten und ein restriktiverer Einsatz von Antibiotika, wie es in ökologischer Haltung praktiziert wird, könnte dieses Risiko minimieren – mit beträchtlichen Vorteilen für die öffentliche Gesundheit.“

Der Bericht nennt fünf Möglichkeiten für ein weiteres politisches Vorgehen, basierend auf den Studienergebnissen:

  1. Keine Maßnahmen: Sollten keine Maßnahmen ergriffen werden, würde eine Chance verpasst werden, wichtige öffentliche Gesundheitsprobleme anzugehen.
  2. EU-Politik im Bereich der Lebensmittelsicherheit fortsetzen und intensivieren: Innerhalb der ökologischen Landwirtschaft wurden Ernte- und Viehbestands-Strategien entwickelt, die letztlich vom gesamten Agrarsystem übernommen werden können, wodurch die EU-Politik zur Lebensmittelsicherheit unterstützt wird. Die politische Unterstützung für den Ökolandbau kann in gewissem Umfang auch als politische Unterstützung für die EU-Politik zur Lebensmittelsicherheit betrachtet werden.
  3. Die ökologische Landwirtschaft durch Investitionen in Forschung, Entwicklung, Innovation und Umsetzung unterstützen: Investitionen in die Weiterentwicklung des ökologischen Landbaus könnten dessen Entwicklungsmöglichkeiten verbessern. Die gesundheitlichen Auswirkungen von Bio – Lebensmitteln und ökologischem Landbau als Anbieter hochwertiger Lebensmittel und als Labor für nachhaltige und gesunde landwirtschaftliche Praktiken.
  4. Verbesserung des wirtschaftlichen Umfelds des ökologischen Landbaus durch steuerliche Instrumente: Steuerliche Instrumente, die darauf abzielen, externen Kosten in Produktionskosten zu integrieren, dürften der öffentlichen Gesundheit zugute kommen und die Wettbewerbsfähigkeit der ökologischen Landwirtschaft aufgrund ihres geringen Einsatzes von Pestiziden und Antibiotika verbessern.
  5. Nachhaltige Ernährungsgewohnheiten unterstützen: Die EU-Institutionen legen die Regeln für das öffentliche Beschaffungswesen in der Region fest und können damit ein nachhaltiges Ernährungsgewohnheiten unterstützen.

Quelle:

http://www.weltagrarbericht.de/aktuelles/nachrichten/news/de/32333.html

http://www.db.zs-intern.de/uploads/1483083151-2016EPRSOrganicHealth.pdf

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