Nachholbedarf beim Recycling von Lithium aus Autobatterien

Recycling; Bild: shutterstock

Der „Nationale Entwicklungsplan Elektromobilität“, strengere Emissionswerte für Autos und schwankende Marktpreise für fossile Energieträger werden in den nächsten Jahren vermutlich zu einer stark ansteigenden Nachfrage nach Hybrid- und Elektrofahrzeugen führen. Als Schlüsseltechnologie für derartige Fahrzeuge gelten Lithium-Ionen-Batterien. Diese mobilen Energiespeicher haben den Vorteil einer hohen Energiedichte, was wichtig ist, um das Gewicht der Autos verhältnismäßig gering zu halten. Die Zunahme der Nachfrage nach Lithium-Ionen-Batterien wirft jedoch die Frage nach der Verfügbarkeit des Rohstoffes Lithium auf.

Auch wenn sich die Experten einig sind, dass die weltweit vorhandenen Lithium-Reserven selbst bei hoher Nachfrage bis 2050 in ausreichendem Maße zur Verfügung stehen werden, empfiehlt es sich, aus Ressourcen- und Umweltschutzgründen, effiziente Recyclingprogramme für Lithium aufzusetzen.

Im Handbuch Elektromobilität der EW Medien und Kongresse wird – unter anderem – das Recycling von Lithiumbatterien aus Elektrofahrzeugen näher unter die Lupe genommen. So schreiben Dr. Rainer Aul und Thomas Krause – beide Mitarbeiter der Firma Chemetall GmbH, die derzeit eine Pilotanlage zum Lithium-Recycling von Batteriematerialien errichtet – beispielsweise: „Da Elektrofahrzeuge noch vor ihrer breiten Markteinführung stehen, liegen sowohl für Sammel- und Rückführkonzepte als auch für das Recycling von Lithium-Ionen-Traktionsbatterien kaum Erfahrungswerte vor.“ Zwar gibt es bereits Recyclingverfahren für Lithium-Ionen-Batterien. Doch sind diese laut Aussage von Aul und Krause auf Batterien für portable Elektronik ausgerichtet und arbeiten mit unzureichenden Rückgewinnungsquoten. Des Weiteren beanstanden die beiden Autoren, dass es derzeit keine spezifisch für Lithium-Ionen-Batterien entwickelten Recyclingverfahren gibt, weshalb „kein geordneter Verwertungsweg, der den Ansprüchen einer 50-prozentigen Recyclingeffizienz gemäß EU-Richtlinie 66/2006 genügt“, zur Verfügung stünde.

Dr. Ralf Zuber und Frank Treffer von der Firma Umicore AG & Co. KG legen in dem Handbuch dar, dass „wegen der hohen in den Batterien gespeicherten Energien und dem hohen Batteriegewicht (50 bis 350 Kilogramm) geeignete Maßnahmen, wie zum Beispiel eine kontrollierte Entladung der Batterien, erforscht und entwickelt werden, um Gefährdungen im Recyclingprozess auszuschließen und effiziente, aber auch sichere Abläufe zu erreichen“. Auch Umicore investiert – als Technologieführer rund ums Edelmetall – in die Entwicklung einer umweltgerechten und wirtschaftlichen Rückgewinnung von Lithium aus Batterien von Hybrid- und Elektrofahrzeugen. Denn „schon jetzt kann festgestellt werden, dass für recyceltes Material (wie zum Beispiel LiCoO2) eine um 70 Prozent verbesserte Umweltbilanz gegenüber der Gewinnung des gleichen Materials aus primären Rohstoffen erzielt wird“, schreiben Zuber und Treffer. Damit stelle das Recycling eine ökologische Entlastung hinsichtlich Energieverbrauch und CO2-Emission dar.

Das Handbuch Elektromobilität ist 2010 im Verlag EW Medien und Kongresse GmbH erschienen und für 29,80 Euro in Online-Shop erhältlich.

Corinna Lang

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