Lokale Stromnetze nicht ausreichend vorbereitet

E-Auto; Bild: shutterstock

Im Rahmen der Frauenhofer Systemforschung Elektromobilität mit dem Schwerpunktthema „Energieerzeugung und Netzintegration“ wurden die deutschen Stromnetze auf ihre Belastbarkeit hin untersucht. Anlass waren die Pläne der Bundesregierung, bereits 2020 eine Million Elektrofahrzeuge auf die Straßen zu bringen.· Experten aus mehr als 30 Instituten kamen dabei zu dem Ergebnis, dass insbesondere die Niederspannungsnetze nur bedingt für die Strombeladung durch viele E-Fahrzeugen geeignet sind. Maximal zehn Prozent an E-Fahrzeugen seien bei gleichzeitiger Ladung zulässig, bevor Betriebsmittel, zum Beispiel Transformatoren, überlastet würden. Mit einem intelligenten Beladungsmanagement seien bis zu 30 Prozent möglich.

Basis für die Simulation war ein so genanntes CIGRE-Modell, welches mit verschiedenen Elementen aus dem Niederspannungsbereich erweitert wurde. Anschließend wurden verschiedene Szenarien, zum Beispiel verschiedene Ladegeschwindigkeiten oder Bebauungsstrukturen, simuliert. Bei so gut wie keinem Szenario war – auch bei intelligenter Ladetechnologie – eine hundertprozentige Durchdringung mit Elektrofahrzeugen möglich, ohne die Betriebsmittel zu überlasten.

Bei den Simulationen des Frauendorfer-Anwendungszentrum Systemtechnik (AST) wurden auch der zukünftige Energiemix im Jahr 2020 und 2030 berücksichtigt, der einen wesentlich höheren Anteil an erneuerbaren Energien als heute beinhaltet und damit auch eine bessere CO2-Bilanz von E-Fahrzeugen verspricht.

Derzeit allerdings, so Dr. Peter Bretschneider, Leiter des Geschäftsbereiches Energiesysteme, sei man noch weit von einer Marktdurchdringungsrate von mehr als zehn Prozent entfernt. Andererseit würden die vorliegenden Ergebnisse schon heute zeigen, dass für einen hohen Anteil von Elektrofahrzeugen auch übergeordnete Netze, wie zum Beispiel das Mittelspannungsnetz, für die Beladung berücksichtigt werden sollten.

Alexandra Zanias

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