Algen sind neuerdings nicht nur im Wasser zu finden, sondern auch in den Tanks von Schiffen. Die weltgrößte Container-Reederei – Maersk aus Dänemark – experimentiert nämlich mit Treibstoff aus Algenöl und hat dafür Anfang Januar rund 30 Tonnen des neuartigen Biotreibstoffes bei der Überfahrt von Europa nach Indien getestet. Die genauen Ergebnisse des Pilotprojektes, das mit einem gigantischen 90.000-Tonnen-Frachtschiff durchgeführt wurde, sind zwar noch nicht vollständig ausgewertet, aber laut einem Sprecher des Unternehmens gab es kaum Probleme. Auch die US Navy hat Ende 2010 erste Tests mit Algenöl durchgeführt und damit durchweg positive Erfahrungen gemacht.
Hersteller des getesteten Ökotreibstoffs ist die amerikanische Firma Solazyme. Das in Pennsylvania ansässige Unternehmen hat tausende verschiedene Arten von Algen getestet und dabei herausgefunden, wie mit verschiedenen Stämmen verschiedene Öle hergestellt werden können. Die genaue Art des Verfahrens ist streng geheim, aber – vereinfacht dargestellt – produzieren die Algen in riesigen Tanks Öl aus verschiedenen Abfällen der Land- und Forstwirtschaft.
Tyler Painterm, Finanzvorstand von Solazyme, bezeichnet die Technologie zwar als ausgereift und wettbewerbsfähig, aber die Schwierigkeit besteht darin sie in großem Maßstab einzusetzen. So verbraucht die moderne Schifffahrt pro Jahr etwa 350 Millionen Tonnen Schweröl. Um allein den Algentreibstoffbedarf der dänischen Reederei Maersk abzudecken, wären Agrarabfälle einer Region in der Größe von halb Dänemark nötig.
Für Klima und Umwelt wäre allerdings auch schon ein partieller Umstieg auf ökologische Treibstoffe wie Algenöl eine Verbesserung, zumal das in Tankern und Frachtschiffen verwendete Schweröl der umweltschädlichste Treibstoff überhaupt ist. So verursacht ein einziges dieser Schiffe jährlich ebenso viele Umweltschäden, wie 50 Millionen Autos. Algenöl könnte dabei eine Reduktion der CO2-Emissionen von bis zu 80 Prozent bewirken.
Laut Jacob Sterling, dem Klima- und Umweltbeauftragten von Maersk, ist die industrielle Schifffahrt für drei bis vier Prozent der weltweiten Treibhausgasemissionen verantwortlich und deshalb die Suche nach alternativen Treibstoffen umso wichtiger. In den nächsten 20 Jahren hält er eine Steigerung des Biotreibstoffanteils in der gesamten Branche auf etwa zehn Prozent für machbar. Die Pläne seines eigenen Unternehmens und der US Navy sind allerdings deutlich ambitionierter. Bis 2020 wollen beide etwa die Hälfte ihres Schwerölverbrauchs auf Ökotreibstoffe umgestellt haben.
Ein guter Ansatz,
wenn die erforderlichen Mengen Umweltverträglich produziert werden können!(Produktion, Düngung, Aufbereitung, Abwässer,..)
Schweröl gehört im Schiffsverkehr ganz verboten bzw. sollte nur noch mit entsprechenden Filteranlagen für die Abgase zugelassen werden! Momentan erfolgt hier eine “Entsorgung” durch die Mineralölindustrie, die sogar noch Geld einbringt.
Alle PkW und LkW haben mittlerweile Filter und Katalysatoren, der Diesel wird entschwefelt, usw. Doch der Schiffsverkehr stößt ein x-faches an Schadstoffen unkontrolliert aus!
Solche Schweröle sollten nur noch in “zertifizierten” Kraftwerken mit Filtertechnologie auf aktuellem technischen Stand thermisch genutzt werden dürfen!