Achte baden-württembergische Wasserstofftankstelle in Metzingen in Betrieb

Wasserstofftankstelle in Metzingen
Wasserstofftankstelle in Metzingen

Schrittweise kommt der Ausbau der Infrastruktur für Wasserstoff-Mobilität voran. Gestern wurde eine neue Wasserstofftankstelle im baden-württembergischen Metzingen in Betrieb genommen. Damit gibt es nun knapp zwei Dutzend öffentliche Wasserstofftankstellen in Deutschland.

An der OMV-Station in Metzingen kann ab sofort Wasserstoff getankt werden. Realisiert wurde sie von den Industriepartnern Daimler, Linde und OMV Deutschland. Das Bundesverkehrsministerium fördert den bundesweiten Aufbau von 50 Wasserstofftankstellen mit rund 28 Millionen Euro. „Saubere Mobilität, schnelles Tanken und hohe Reichweite – diese Vorteile bietet die Elektromobilität mit Brennstoffzelle“, unterstrich der Parlamentarische Staatssekretär Norbert Barthle gestern bei der Einweihung. Mit der Tankstelle in Metzingen soll die Wasserstoffversorgung in der Metropolregion Stuttgart verbessert werden.

Zum Marktstart der innovativen Wasserstoff- und Brennstoffzellen-Technologie liegt der Fokus des Infrastrukturaufbaus insbesondere auf der Versorgung der Metropolregionen. Die bestehen- den Tankstellen decken bereits die Ballungsräume Berlin, Hamburg, Rhein/Ruhr, Stuttgart und München ab. Deren Vernetzung hat bereits begonnen und wird sukzessive erweitert. Innerhalb des Nationalen Innovationsprogramms Wasserstoff- und Brennstoffzellentechnologie (NIP) beteiligen sich Daimler und Linde mit einem Investitionsvolumen von insgesamt rund 20 Millionen Euro. Die erste öffentliche Wasserstofftankstelle Baden-Württembergs entstand ebenfalls in Zu- sammenarbeit von OMV, Daimler und Linde 2009 am Flughafen Stuttgart. Inzwischen verfügt das Bundesland über acht solche Betankungsmöglichkeiten.

Ministerialdirektor Helmfried Meinel vom baden-württembergischen Umweltministerium betonte: „Die Wasserstoff- und Brennstoffzellentechnologie bietet große Chancen für den Umwelt- und Klimaschutz und ist ein wichtiger Baustein für das Gelingen der Energiewende. Wasserstoff ist das sektorübergreifende Speichermedium der Zukunft, davon bin ich überzeugt.“

Elektromobilität mit Brennstoffzellenfahrzeugen kann dazu beitragen, die verkehrsbedingten CO2-Emissionen erheblich zu verringern. Die Technik der lokal emissionsfreien Fahrzeuge bietet im Vergleich zu Batteriefahrzeugen zwei Vorteile: eine hohe Reichweite und eine kurze Betankungszeit. Der Infrastrukturaufbau geht einher mit dem geplanten Markthochlauf von Brennstoffzellenfahrzeugen verschiedener Hersteller. Über zwölf Millionen Kilometer haben Fahrzeuge wie die B-Klasse F-CELL von Daimler und der Stadtbus Citaro FuelCELL-Hybrid inzwischen insgesamt zurückgelegt und so die Marktreife des Antriebskonzepts unter Beweis gestellt. Ab 2017 startet eine neue Fahrzeuggeneration auf Basis des Mercedes-Benz GLC. Erstmals kommt damit in einem Elektrofahrzeug mit Brennstoffzelle auch eine Lithium-Ionen-Batterie zum eigenständigen Fahrbetrieb zum Einsatz.

Linde verfügt über langjährige Expertise entlang der gesamten Wasserstoff-Wertschöpfungskette und hat sich Alleinstellungsmerkmale insbesondere auf dem Gebiet der Kompressions- Technologien erarbeitet. In Wien betreibt das Unternehmen die weltweit erste Kleinserienfertigung für Wasserstoff-Tankstellen. In Metzingen kommt die kompakte 700-bar-Betankungstechnik zum Einsatz, die auch ideal zur Nachrüstung bestehender, konventioneller Tankstellen geeignet ist. Linde verwendet dabei den selbst entwickelten ionischen Kompressor IC90, der Vorteile beim Energieverbrauch, bei der Wartung, beim Platzbedarf und bei der Geräuschentwicklung mitei- nander verbindet. Gemeinsam mit Partnerunternehmen erschließt Linde außerdem neue Wege zur nachhaltigen Wasserstoffherstellung mithilfe von erneuerbaren Energien, so ein Unternehmenssprecher.

Einen Überblick über den Stand der Wasserstofftechnologie im Mobilitätsbereich gibt die Fachkonferenz und Messe World of Energy Solutions, die vom 10. bis 12. Oktober 2016 in Stuttgart stattfindet.

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