Die Mutter der Nachhaltigkeit – Circular Economy

Circular Economy
Circular Economy

Die Ressourcen der Erde sind endlich. Unser lineares Wirtschaftsmodell basiert darauf, diese Rohstoffe zur Produktion von Gütern zu nutzen, die nach ihrer Nutzung schließlich meist nicht wiederverwertbar sind. Sie verschmutzen den Planeten, tragen zur Zerstörung unseres Lebensraumes bei und gefährden unsere Gesundheit. Das Konzept der Circular Economy oder Kreislaufwirtschaft zeigt einen Weg heraus aus dieser Sackgasse. Mit ihrer Hilfe könnten wir langfristig auf nachhaltige und natürliche Weise im Einklang mit unserem Planeten leben und dabei sogar große Vorteile für Wirtschaft und Gesellschaft schöpfen.

Diesen Mittwoch fand im Hauptquartier der Vereinten Nationen ein unüblich innovatives und lockeres Meeting statt. Im Zuge des diesjährigen Beginns des 2. Komitees für Wirtschafts- und Sozialfragen ging es im Rahmen der nachhaltigen Entwicklungsziele um das Thema der „Circular Economy“ – zu Deutsch Kreislaufwirtschaft.

Das Wort hatten diesmal nicht Vertreter der Mitgliedsstaaten, sondern Experten und Geschäftsleute aus dem Bereich der nachhaltigen Entwicklung. Sie alle hatten eines gemeinsam: Sie forschen, investieren, oder unterstützen auf sonst irgendeine Weise das Konzept der Circular Economy. Und waren sich einig, dass es nur damit langfristig möglich sein wird, die Ausbeutung unseres Planeten und die damit zwangsläufig einhergehende Zerstörung unseres Lebensraums zu verhindern.

Was ist die Circular Economy?

Unsere gesamte Wirtschaft baut auf einem Prinzip auf: dem linearen Modell. Das bedeutet, die Art und Weise wie Produkte produziert, genutzt und entsorgt werden ist geradlinig. Wir benutzen Rohstoffe, produzieren Güter, benutzen sie, und wenn wir sie nicht mehr brauchen, werden sie entsorgt. Die Rohstoffe für neue Produkte entnehmen wir aus den endlichen Reserven unseres Planeten. Die Müllberge wachsen, unsere Meere verschmutzen.

Das Prinzip der Kreislaufwirtschaft hat zum Ziel, diesen geradlinigen Prozess neu zu erfinden. Start und Endpunkt werden miteinander verknüpft und Wachstum wird neu definiert, mit einem Gemeinnutzen für jedes Mitglied der Gesellschaft. Im Zusammenhang mit der Nutzung erneuerbarer Energien, soll die Circular Economy das wirtschaftliche, natürliche und soziale Kapital das wir bisher hauptsächlich aus der Erde schöpfen, auf nachhaltige Weise aus sich selbst heraus antreiben.

Dafür sind drei Prinzipien besonders wichtig:

  • Müll und Verschmutzung durch endgültige Entsorgung verhindern
  • Produkte und Materialen in dauerhafter Benutzung behalten
  • Natürliche Systeme regenerieren (lassen)

Das Konzept der Circular Economy

In einer Kreislaufwirtschaft verstärkt die wirtschaftliche Aktivität die Gesundheit des gesamten Systems, anstatt sie zu zerstören. Das Prinzip wird oft als ein neu erfundenes Recycling missverstanden, es ist jedoch viel mehr als das.

Es sollen nicht nur die negativen Konsequenzen der linearen Wirtschaft verhindert werden (wie zum Beispiel mit der Widerverwertung von Rohmaterialien), vielmehr repräsentiert es einen radikalen Wandel, der auf langfristiger Widerstandsfähigkeit sowohl unserer ökonomischen als auch unserer ökologischen Systeme basiert, neue wirtschaftliche und Geschäftsmöglichkeiten eröffnet und gigantische Vorteile für Umwelt und Gesellschaft bietet.

Das Modell unterscheidet zwischen einem technologischen und einem biologischen Zyklus. Echter Konsum, so wie wir ihn verstehen, passiert nur dort, wo der biologische Zyklus sich selbst regeneriert. Biologisch basierende Materialien wie abbaubare Nahrungsmittel, Holz oder Baumwolle werden nach der Benutzung  durch Kompostierung und anaerobe Digestion zurück an den Anfang des Kreislaufs gebracht und speisen den Antrieb des Zyklus – ähnlich wie in einem natürlich Ökosystem.

Der technische Kreislauf ist etwas schwieriger. Nicht biologisch abbaubare Produkte  müssen in ihre Komponenten und Rohmaterialien zerlegt und wiederverwertet, wiederaufgewertet oder erneuert (und im schlechtesten Fall recycelt) werden. Hierzu sind technische Innovationen nötig, deren Entwicklung jedoch heute durchaus realistisch ist. Wie so oft braucht es hier nur das entsprechende Investment.

Verschiedene Denkschulen

Noch sind die Antreiber der Circular Economy in verschiedenen Denkschulen verteilt. Das müsste sich ändern, wenn das Prinzip weltweit einheitlich zur Anwendung kommen soll.

„Bevor wir versuchen, das Konzept auf der Straße populär zu machen und uns daran wagen, die Konsumkultur unserer Bevölkerungen zum Guten zu verändern, müssen wir uns auf eine gemeinsame Definition, ein gemeinsames Konzept einigen. Wir müssen uns über die fundamentalen Prinzipien der Circular Economy einig sein, ansonsten wird eine effektive Zusammenarbeit und gar die Umsetzung in die Praxis sehr schwierig“.

so Kevin de Cuba, Gründer der Circular Economy Platform of the Americas & Circular Economy Forum of the Americas (CEFA) in der Podiumsdiskussion bei den Vereinten Nationen.

Große Herausforderungen

Noch ist die Umsetzung der Circular Economy in die Praxis Zukunftsmusik. Das Voranschreiten des Klimawandels und der Verschmutzung unseres Planeten sowie der Ausbeutung unserer globalen Ressourcen zeigen uns jedoch, dass wir uns so schnell wie möglich daran machen sollten, entsprechende Wege zu einer nachhaltigen Kreislaufwirtschaft zu finden.

Der Wandel wird zunächst mit hohen Kosten verbunden sein und davon abhängen, ob private Akteure aus Wirtschafts- und Finanzwelt genügend Vorteile für sich und ihre Unternehmen sehen, um sich zu ausreichenden Investitionen motivieren zu lassen.

Eine öffentliches Bewusstsein, insbesondere auf der Konsumentenseite, die anfänglich hohen Kosten, sowie der natürliche Hang zum Eigeninteresse, sowohl beim Einzelnen als auch beim prozierenden Großunternehmen sind große Hürden.

Kate Daly, Executive Director des Center for the Circular Economy at Closed Loop Partners ist der Meinung, dass der Wandel langfristig von privaten Unternehmen ausgehen muss, insbesondere in Schlüsselindustrien wie der Mode- bzw. Textilbranche. Entscheidend wird sein, die großen Akteure der Weltwirtschaft davon zu überzeugen, dass sie letzten Endes mehr davon haben, im Sinne der Circular Economy zusammen zu arbeiten.

Die Vorteile sind durchaus sichtbar: Synergien und Profite können durch gemeinsame und somit stabilere Materialflüsse erschlossen werden und gemeinsam kann besser auf Risiken wie Unterbrechungen und Störungen der Supply-Chain, plötzliche Marktveränderungen und Shareholderaktivismus reagiert werden.

Quellen: Ellen MacArthur Foundation

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