Für mich ist eins der beeindruckendsten Eigenschaften vieler Amerikaner, dass sie Fehler eingestehen können; Initiative ergreifen, wenn sie verstanden haben, worum es geht; und diese konsequent durchziehen. Gut, es gab während der 8 langen Jahre der Bush Era Zeit genug, gründlich zu überlegen, was nächstes mal besser laufen muß; aber die Energie, der Wille, und Optimismus, der nun durch das amerikanische Land geht, sind erstaunlich und beneidenswert.
So bin ich felsenfest überzeugt, dass Al Gores Plan, den er heute – neben vielen anderen Empfehlungen – dem US Senat ans Herz legte, Wirklichkeit werden wird; nämlich in 10 Jahren die gesamte USA zu 100% mit Elektrizität aus erneuerbaren Energien zu versorgen. Dies wird möglich sein aus dem einfachen Grund, weil daran geglaubt wird, daß dieses Ziel machbar und nötig ist; weil endlich das Verständnis sich weit genug ausgebreitet hat, dass ein solcher Schritt wesentlich zur Verbesserung der Wirtschaftslage des Landes beitragen wird; und weil ein Ende der fossilen Energien nicht nur Unabhängigkeit von anderen Ländern bringt, sondern auch unbedingt notwendig ist, um eine Klimakatastrophe zu vermeiden. Diese Katastrophe kann – so sind sich inzwischen viele, u.a. auch Al Gore und Senator Kerry, einig – nur verhindert werden, wenn die globale CO2 Konzentration langfristig auf unter 350 ppm sinkt.
Wir Deutschen könnten uns von dieser Zuversicht und der Willenskraft der Amerikaner eine große Scheibe abschneiden. Statt alle möglichen wenn und aber’s zu diskutieren und alle Details aller möglichen Eventualitäten zu analysieren, sollten wir endlich einmal einfach anfangen, das zu tun, was wir brauchen. In 10 Jahren 100% erneuerbare Energien zur Stromversorgung? Unmöglich, werden viele sagen. Wirklich? Think again. Wenn die USA diesen Plan verwirklichen werden (was noch nicht beschlossen ist, aber es sieht sehr danach aus), dann sollte Deutschland, das nicht nur viel kleiner und besser erschlossen ist, sondern auch schon sehr viel mehr erneuerbare Energien hat, so einem Ziel doch leicht folgen können. Oder sollte am Ende der Einfluß der Industrie in Deutschland sogar größer sein als in den USA?
Maiken
Fotoquelle: Grist
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