Stefan Ponsold, der Geschäftsführer und Entwickler des Unternehmens „Sunnybag„, im Gespräch mit dem CleanEnergy Project. Die Solartaschen des Unternehmens zeigen neue Möglichkeiten auf und erregen viel Aufsehen. Unsere Gesprächsthemen: die Zuverlässigkeit von Solarenergie sowie Trends in der Entwicklung von Solarzellen und Akkus.
Solartaschen sind eine praktische Erfindung. Sie ermöglichen es, mobile Geräte unabhängig vom Stromnetz aufzuladen. Die Sonne dient dabei als Energiequelle. Dem österreichischen Hersteller der neuen Solartaschen gelang es erstmals, Zuverlässigkeit und Qualität stilvoll verpackt zusammenzuführen. Nun können auch nachts bis zu drei Mobiltelefone mithilfe einer Solartasche aufgeladen werden.
Herr Ponsold, Ihre Solartaschen heben sich deutlich von ähnlichen Produkten ab. Welche Anforderungen stellen Sie an Ihre Produkte?
Wir unterscheiden uns in vielen Grundsätzen von unseren Mitbewerbern. Aus meiner Sicht verkaufen wir keine Solartaschen mit überdurchschnittlich hohem Wirkungsgrad, Lithium-Ionen-Akku und effizienter Ladeeinheit. Wir verkaufen Unabhängigkeit. Unser primäres Ziel dabei ist, dass sich unsere Kunden nie mehr mit der Stromversorgung ihrer mobilen Geräte beschäftigen müssen. Das blinkende „Akku leer“ beim Mobiltelefon soll der Vergangenheit angehören. Das ist unsere Anforderung.
Zuverlässigkeit und Kompatibilität sind entscheidende Kriterien bei Produkten, die Solarenergie nutzen. Wie gehen Sie mit diesen wichtigen Faktoren um?
Bei der Entwicklung eines zuverlässigen Hightech-Produktes müssen umfangreiche Feldtests unter Extrembedingungen durchgeführt werden. Konkret bedeutet dies, dass unsere Sunnybags in der afrikanischen Wüste oder im hochalpinen Gelände getestet werden. Diese Testergebnisse fließen direkt in die Produktentwicklung ein.
Ohne Kompatibilität funktioniert kein System. Es ist wie bei zwei Menschen, die unterschiedliche Sprachen sprechen. Unsere Aufgabe ist es, einen Übersetzer zu entwickeln, der jede Sprache spricht. Zurzeit können bei unseren Sunnybags über 400 unterschiedliche Mobiltelefone, unzählige MP3-Player, sowie alle IPhones und IPods aufgeladen werden.
Welche allgemeinen Trends erkennen Sie in der Entwicklung von Solarzellen?
Aufgrund meines wirtschaftlichen Studiums zum Innovationsmanager habe ich mich sehr intensiv mit technologischen Trends beschäftigt. Bei der Entwicklung von Solarzellen zeichnen sich zwei Trends ab: deutlich günstigere Dünnschichtzellen und höhere Wirkungsgrade.
Und wie schätzen Sie die zukünftige Entwicklung von Akkus ein?
Ich denke, dass hier demnächst eine Schwelle erreicht wird. Mehr Kapazität bedeutet meist schärfere Säuren. Diese sind bei der Herstellung oft umweltbelastender und nach ihrem Gebrauch auch schwerer zu recyceln. Es zeigt sich, dass sich die Industrie hier bereits einem Grenzbereich nähert, der in Zukunft nur durch einen radikalen Entwicklungsschritt, wie zum Beispiel der Brennstoffzelle, durchbrochen werden kann.
Das aktuelle Modell von Sunnybag hat bereits viel Aufsehen erregt. Mit welchen weiteren Entwicklungen werden Sie uns überraschen?
Leider kann ich über weitere Entwicklungsschritte nur wenig preisgeben. Wir haben gegenwärtig einige Projekte in der Pipeline, die wir kommenden Sommer präsentieren werden. Dabei konzentrieren wir uns unter anderem auf eine Verbesserung der Benutzerfreundlichkeit und auf eine weitere Steigerung der Leistung.
Herr Ponsold, herzlichen Dank für das Gespräch.
Unser Tipp: Die Solartasche „Business Pro“ bietet Platz für ein Notebook mit einer Größe von bis zu 15,4 Zoll. In den Farben Schwarz und Dunkelbraun ist das Businessmodell ab 199,00 Euro auch direkt über den Onlineshop von Sunnybag erhältlich.
Joachim Kern
Add comment