Speichermöglichkeit für Solarstrom

Etwas Gutes haben die Diskussionen um die Änderungen des ErneuerbareEnergie-Gesetzes (EEG), nachdem die Kürzungen für Solarstrom besonders an den Hausbesitzern mit Solaranlagen auf dem Dach nicht spurlos vorbeigehen sollen. So sieht die Novellierung des EEG beispielsweise eine Erhöhung der Vergütung von selbst verbrauchtem Solarstrom gegenüber Netzeinspeisungen von acht Cent vor. Wann der eigenproduzierte Strom vom Dach dabei verbraucht werden muss, dafür gibt es keine Vorgaben. Das hat nun die Hersteller inspiriert, sich Gedanken um die Speicherbarkeit von Solarstrom zu machen, denn gerade die fehlenden Speichermöglichkeiten standen der Sonnenscheintechnologie bislang im Wege.

Die Bedrohung der Technologieführerschaft scheint sich mit der Entwicklung von Photovoltaikanlagen mit Batteriespeichern zum Guten zu Wenden. Der Bonner Solarworld Konzern und die Hamburger Conergy Deutschland GmbH arbeiten fleißig an Solarspeichern, die rasch auf den Markt kommen sollen. Solarworld plant noch in diesem Sommer die Einführung eines Photovoltaik-Paketes mit dazugehörigem Batteriespeicher in Kombination mit einer Verbrauchskontrolle, um den Eigenstromverbrauch auf rund 80 Prozent zu erhöhen. Möglich wird das durch eine ausgefeilte Technik, die regelmäßig Stromproduktion und Verbrauch ermittelt und bei hohem Solarstromangebot Haushaltsgeräte automatisch einschaltete. Gibt es stromtechnisch gerade nichts zu tun, wird die überschüssige Energie mittels Batterie zwischengespeichert, um in der Nacht oder an bewölkten Tagen die Solarstromversorgung sicherzustellen.

Das Problem bilden derzeit jedoch die hohen Kosten für die Akkus. Solarworld setzt als Solarspeicher noch Bleiakkus mit einer Kapazität von sieben Kilowattstunden ein, die später durch Lithium-Ionen-Batterien ersetzt werden sollen. Conergy ist da schon einen Schritt weiter und setzt bereits jetzt auf Lithium-Ionen-Speicher, startet jedoch erst in diesem Sommer mit der Testphase. Derzeit übersteigen die Kosten für die Speicherung von 20 Cent je Kilowattstunde, aufgrund der rund 3.000 Euro teuren Bleiakkus, allerdings noch den gesetzlichen Bonus von acht Cent je Kilowattstunde aus dem Stromverbrauch. Macht unterm Strich 12 Cent mehr aus der Tasche der Nutzer, was Solarworld durch unternehmerische Subventionen in der Anfangsphase kompensieren will.

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Das Entwicklungspotenzial von Speichern für Solarstrom ist riesig, denn auch die Lithium-Ionen-Akkus sind derzeit noch viel zu teuer, um sich rechnen zu lassen. Sie schlagen mit etwa 1.000 Euro pro Kilowattstunde Speicherkapazität zubuche. Durch technische Verbesserungen und letztendlich Massenproduktionen könnten die Kosten jedoch schon bis zum Jahr 2012 in einen erschwinglichen Rahmen von etwa 350 Euro je Kilowattstunde gelangen. Ein winziges Problem, um das sich die Entwickler momentan noch keine Gedanken machen, bleibt aber auch dann, wenn die Stromspeicherung die Wirtschaftlichkeit erreicht: Die Entsorgung! Wohin mit dem giftigen Blei und Lithium, wenn die Akkus ausgedient haben?

Judith Schomaker

8 Bemerkungen

  • Aber auch das Elektroauto lässt sich (noch) nicht wirtschaftlich herstellen, bzw. betreiben. Ohne Subventionen des Staates ( = unsere Steuergelder) ist das E-Auto wohl kaum zu verkaufen.
    Ich tanke lieber Alkohol ( E85), gewonnen aus Algen u.a Nutzpflanzen, die nicht im Wettbewerb mit Nahrungsmitteln stehen – und ich brauche kein neues Auto, allenfalls einen kleinen Zusatzcomputer.

  • Ich frage mich doch jetzt, wo das Gute an der Disskusion um Änderung des EEG zu sehen ist. Die derzeitig verfügbaren Speicher sind zu groß, zu teuer/unwirtschaftlich und obendrein auch noch umweltschädlich. Der Weg des intelligenten Netzes mit einer Infrastruktur für E-mobility wird sich daher als unabdingbar erweisen um das Problem der Abhängigkeiten von Öl und Strom aus Grundlastkraftwerken gleichzeitg zu lösen.

  • Es ist Problematisch die Diskussion auf Basis von Fördermechanismen zu führen. Besser wäre die Diskussion auf Verringerung von Schadstoffen (Klimaschutz, Atom usw.) und verbessern des Klimaschutzes zu führen und wenn schon Strom verbraucht wird, dass möglichst wenig.
    Der Weg in Richtung intelligenter Stromverbrauchssteuerung (z.B. Smart Meter und Ansteuerung von Geräten z.B. Miele) und weitere Maßnahmen sind so schnell als Möglich anzupacken. Die Technik geht damit nicht nur den Weg – dann den Strom zu verbrauchen, wenn er am günstigsten angeboten wird – sondern auch den Schritt in Richtung – wenn Strom verbraucht wird, dann so wenig als möglich UND möglichst den selbst produzierten –.

  • Die Frage nach Speicherung von erneuerbaren Energien ist zunächst einmal eine systemische und sollte auch nicht auf eine Technologie, sondern allenfalls auf netzferne und netzintegrierte, beschränkt werden.

    Speicherung mit Akkus ist dann wiederum lediglich für erneuerbare Mobilität und eben kleine netzferne (Insel-) Systeme von Bedeutung.
    Dies nur zur Klärung, denn es verwirrt, wenn man bei PV allgemein von Speicherproblemen spricht, denn Speicherung wird nur dann zum Problem, wenn in einem gesamten System der Anteil fluktuierender Stromeinspeiser sehr groß wird und man dieses nicht intelligent regeln lässt.

  • wir haben kein antriebsproblem sonder ein speicherproblem.warum bauen wir 1.keine antriebe die mit zum zb mit 12-oder24volt arbeiten ,selbst gesehen,als die speicher zu fergewaltigen idem wir 220volt rauspressen wollen.ichsah einen kleinen e-antrieb mit taschenlampenbatterien angetriebe der 1tonne heben und senken kann im beisein des eichamtes

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