Saubere Technologien sind auf dem Vormarsch. Das haben auch immer mehr Konzerne realisiert, darunter das deutsche Traditionsunternehmen Siemens. Dieses setzt nur noch auf “Grüne Technologien” und hat im Sommer 2010 erstmalig ein komplettes Gas- und Dampfkraftwerk (GuD) mit einer besonders effizienten Gasturbine – der so genannten H-Klasse – auf den Markt gebracht.
Das GuD-Kraftwerk ist 13 Meter lang, rund 440 Tonnen schwer und wird mit einer elektrischen Leistung von 400 Megawatt nach Angaben von Siemens einen Wirkungsgrad von mehr als 60 Prozent aufweisen. Damit könnten mehr als 300.000 Personen mit Strom versorg werden, was die Gasturbine aus dem Hause Siemens zur bis dato größten und leistungsstärksten Gasturbine der Welt macht.
Neuer Effizienzrekord bei Gas- und Dampfkraftwerken
Wie das Handelsblatt auf seiner Internetseite berichtet, stellt Siemens mit seiner Gasturbinengeneration der H-Klasse damit im GuD-Betrieb einen neuen Effizienzrekord auf: Im Vergleich zu bisher installierten Gaskraftwerken werden bei der H-Klasse Gasverbrauch und Kohlendioxidemissionen (CO2) um je rund ein Drittel gesenkt. Gegenüber Kohlekraftwerken reduziert die H-Klasse die CO2-Emissionen sogar um 75 Prozent.
“Unsere Gasturbinen der H-Klasse stehen für höchste Energieeffizienz und damit für erfolgreich praktizierten Klimaschutz. Nach dem Projekt Irsching 4 in Deutschland und dem Auftrag von sechs Turbinen für Florida Power & Light in den USA kommt unsere Weltrekord-Gasturbine mit Bugok 3 in Südkorea nun auf drei Kontinenten zum Einsatz“, sagt Michael Süß, CEO der Division Fossil Power Generation von Siemens Energy, in einer Pressemitteilung des Unternehmens.
Wettlauf um Energieeffizienz
Die großen Produzenten von Gasturbinen haben einen Wettlauf um Effizienz gestartet. Auch Siemens-Konkurrent General Electric hat eine Gasturbine entwickelt, deren Wirkungsgrad deutlich über 60 Grad liegen soll. Im Schnitt wandeln die in den USA betriebenen kombinierten Gas- und Dampfkraftwerke bisher weniger als 40 Prozent des verbrannten Gases in Strom um. Durch diesen höheren Wirkungsgrad spart der Versorger Brennstoff und damit Betriebskosten ein.
Im Vergleich zum Durchschnitt der europäischen Gaskraftwerke spart der Einsatz der Siemens-Turbine dadurch etwa zwölf Prozent der laufenden Kosten ein. Die Entwicklungskosten für die Turbine sollen bei ungefähr einer halben Milliarde Euro liegen. Eine Investition, die sich gelohnt hat: In Deutschland, den USA und in Südkorea konnte die Turbine bereits verkauft werden, weitere Nachfragen liegen aus den Niederlanden, Russland und der Türkei vor.
Daniel Seemann
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