In den ländlichen Regionen vieler Entwicklungs- und Schwellenländern fehlt häufig ein vernünftiges Wasserversorgungssystem. So liegt beispielsweise in brasilianischen Randlagen der durchschnittliche Anschlussgrad an eine Wasserversorgung bei unter 60 Prozent. Für die lokale Bevölkerung bedeutet dies, neben gesundheitlichen Risiken, auch eine Behinderung ihrer sozioökonomischen Entwicklung.
Die Firma Grünbeck Wasseraufbereitung GmbH aus Höchstädt/Donau führt vor diesem Hintergrund seit Oktober 2008 ein zweijähriges Entwicklungsprojekt zur dezentralen Trinkwasserversorgung in Minas Gerais, Nordostbrasilien, durch. Mit einer modularen, transportablen Container-Trinkwasseraufbereitungsanlage wird Trinkwasser in unmittelbarer Nähe der Abnehmer erzeugt.
Um eine einwandfreier Qualität des Trinkwassers zu gewährleisten, ist die Anlage komplett in klimatisierten Stahlcontainern montiert und mit Ultrafiltrations- und Umkehrosmosemembransystemen ausgestattet. Ein Stromaggregat sowie ein Fernüberwachungs- und -steuerungssystem sorgen für einen größtmöglich autarken, dezentralen Betrieb.
Die Trinkwasserversorgungsanlage gilt als Leuchtturmprojekt für an soziale, ökonomische und ökologische Rahmenbedingungen angepasste Umwelttechnologie und wird vom UmweltCluster Bayern als eben solches auf den Cluster-Tagen 2009 am 16. und 17. September ausgezeichnet.
Corinna Lang
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