Wie viel Energie benötigt man unter der Dusche? Ist Warmwasser ein großer Energiefresser in einem durchschnittlichen Haushalt? Was vielen nicht bewusst ist: Warmwasser macht nach der Raumheizung den größten Kosten im Energiebudget von Haushalten aus. Eine Lösung: die persönliche Energiewende mit einem Energie-Tracker. Wir stellen den amphiro b1 connect vor.
Zwischen 12 und 35 Prozent des durchschnittlichen Energieverbrauchs von Haushalten fallen auf die Wassererwärmung. Das ist mehr als Herd, Kühl- und Gefrierschrank und die Beleuchtung zusammen. Daher wäre es sinnvoll, in diesem Bereich mit der persönlichen Energiewende zu beginnen. Denn Warmwasser wird zum großen Teil mit Öl und Gas erhitzt und ist dementsprechend in großem Ausmaß für die Produktion von CO2-Emissionen verantwortlich. Doch vielen Privatpersonen ist der große Energieaufwand, der für Warmwasser aufgewendet werden muss, weiterhin nicht bewusst.
Fakten zum Warmwasser
- eine Minute Warmwasser benötigt ungefähr so viel Energie wie die Beleuchtung und Elektronik am ganzen Tag
- der hohe Energieaufwand bietet umso mehr Potential für Einsparungen
Doch wie kann man sich selbst zum Energiesparen bewegen und zu einem bewussteren Umgang mit Warmwasser motivieren? Amphiro AG, ein Start-up entstanden aus einer Forschungskooperation der ETH Zürich und der Universität Bamberg, hat an diesem Punkt angesetzt und ein digitales Gadget entwickelt, das den Überblick über das eigene Duschverhalten vermittelt. Das Start-up selbst bezeichnet das Gadget amphiro b1 connect als Verhaltensintervention, das „die Menschen zu einem bewussten und effizienten Umgang mit Ressourcen motivieren“ soll.
amphiro b1 connect – persönliche Energiewende
amphiro b1 connect ist ein Energie-Tracker, der den aktuellen Verbrauch während des Duschens anzeigt und Echtzeit-Informationen an den Verbraucher weitergibt. Der Verbraucher weiß damit genau, welche Temperatur das Warmwasser hat, wie viele Liter bereits geflossen sind und wie viel Energie (in Wattstunden bzw. Kilowattstunden) verbraucht wird. Durch diese Informationen soll man direkt zum Einsparen motiviert werden. CleanEnergy Project hat das Gerät getestet und einige Punkte über das Produkt zusammengestellt.
Pro
- leichte Montage (fünf Minuten)
- benötigt keine Batterien und gewinnt seine eigene Energie aus dem Wasserfluss
- der Wasserfluss wird durch die Montage nicht beeinträchtigt
- das Gerät aktiviert sich automatisch, sobald die Dusche angestellt wird
- der eigene Verbrauch von Wasser und Energie wird einem bewusster
- es gibt keine sogenannten „Change Points“ – da keine Batterien gewechselt werden müssen und das Gerät immer an gleicher Stelle bleibt
- durch die Energieeinsparungen amortisiert sich das Gadget finanziell in durchschnittlich zehn Monaten
- Nutzer reduzieren ihren Verbrauch dauerhaft um durchschnittlich 645 kWh pro Jahr in einem Dreipersonenhaushalt
Kontra
- auch wenn die Amphiro AG gegenteiliges behauptet, amphiro b1 connect verschafft ein schlechtes Gewissen: auf dem Display ist ein Eisbär sichtbar, dessen Eiskappe bei zu viel Wasserverbrauch langsam wegschmilzt
- beim Duschen wird man effektiver und schneller – dafür ist es aber auch etwas stressiger
- das Gerät hat mit 79,90 Euro einen stolzen Preis (der durch Energieeinsparungen aber wieder wettgemacht werden kann)
Ob sich das Gerät lohnt, ist letztendlich von der eigenen Verhaltensweise abhängig. Das Gerät kann an alle Umweltbewussten, aber vor allem an alle Viel- und Warmduscher weiterempfohlen werden und einen Beitrag zur persönlichen Energiewende leisten.