Globale Studie zu Smart Grid-Projekten veröffentlicht

Smart Grid

In den letzten zehn Jahren wurde viel Geld in Europas intelligente Stromnetze gesteckt. An die 5,5 Milliarden Euro investierten EU, Regierungen und Versorger in rund 300 Projekte. Mit den intelligenten Stromnetzen kann die Steuerung des Elektrizitätsverkehrs verbessert werden. Der italienische Stromversorger Enel hatte für die Investition in Smart Meter jedoch einen anderen Beweggrund. Um Leitungen anzapfende Stromdiebe zu stoppen, ließ er Haushalte bis 2005 mit neuen Stromzählern ausstatten. So wird der Ort des Stromverlustes schneller ausfindig gemacht.

Darstellung verschiedener Smart Grid-Projekte

Doch nicht nur Italien versucht das Smart Grid flächendeckend einzusetzen. Wer sich einen Überblick zu den aktuellen Projekten Europas verschaffen will, sollte die interaktive Karte des Joint Research Centres ansehen. Neue Projekte werden der Datenbank kontinuierlich hinzugefügt.

An eine weltweite Erfassung von Smart Grid-Projekten wagte sich Ende letzten Jahres die Institution DNV Kema aus den Niederlanden. Zu Beginn dieses Monats veröffentlichten sie ihre Studie ‚Global Inventory and Analysis of Smart Grid Demonstration Projects‘. Das 280-seitige Werk führt eine Bestandsaufnahme durch und gibt einen Ausblick für die nächsten Jahre. Dabei werden technische, ökonomische und soziale Faktoren berücksichtigt. Zwar dient das Dokument der zukünftigen Planung in den Niederlanden, doch auch Deutschland kann daraus lernen. Die Vereinigung der niederländischen Netzbetreiber Netbeheer Nederland wird sich daran orientieren, um anderswo begangene Fehler nicht zu wiederholen. Zudem hilft der globale Vergleich, das Rad nicht neu zu erfinden und bei anderen Ideen anzusetzen. Auch aus diesem Grund untersucht die Organisation Unterschiede zwischen den Kontinenten im Umgang mit dem intelligenten Stromnetz.

Blick auf Europa

Hunderte von Demonstrationsprojekten wurden in der Studie erfasst und gefiltert. Es blieben 47 Projekte zur genaueren Untersuchung übrig. Zwölf dieser Projekte stammen aus Europa.

Vorbildlich ist hier Dänemark, auch wenn nur zwei Projekte in die Analyse mit eingingen. Im Jahr 2011 waren Windkraftanlagen zu 25 Prozent an der dänischen Elektrizitätsversorgung beteiligt. Um diese kontinuierlich zu gewährleisten müssen die Netze angepasst werden. So ist es nicht verwunderlich, dass sich 22 Prozent der EU Smart Grid-Konzepte in Dänemark befinden. In dieser Technologie führt das Land Europa an.

Aus Deutschland konnten ganze fünf Modellprojekte überzeugen und in die Studie eingehen. Sie gehören zu den Gewinnern des E-Energy Technologiewettbewerbes.

Resultate der Studie

Europäische Projekte werden laut der Smart Grid-Studie meist von den Regierungen mitfinanziert. Zudem steht die Energieeffizienz und Verringerung der CO2-Emissionen in Europa im Vordergrund. Dagegen ist der Untersuchung zu entnehmen, dass die USA den Schwerpunkt auf variable Preise und das Senken der Spitzenlasten setzt. Denn in den Vereinigten Staaten ist der Stromverbrauch pro Haushalt größer als in Europa.

Aus der asiatisch-pazifischen Region können nur wenige Informationen übernommen werden. Denn es wird nur ungenügend über die Ergebnisse der Projekte berichtet.

Die Studie zeigt für viele Länder, dass sich bei der Implementierung eines Smart Grid-Systems oft nur auf die Reduzierung der Spitzenlast konzentriert wird. Das ‚Auffüllen der Lastlücken‘ fällt außer Acht.

Insgesamt sollte die Untersuchung als Monitoring Prozess verstanden werden. Schließlich geht die Entwicklung des Smart Grids immer weiter voran. Nur die Regierungen, Netzbetreiber und Haushalte müssen sich noch mehr beteiligen.

Jenny Lohse

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