Energetische Altbausanierung

Rund 80 Prozent der Wohngebäude in Deutschland sind älter als 25 Jahre, die Wenigsten von ihnen verfügen über eine solide Energieeffizienz, die der eines Neubaus entspricht – Handeln ist also angesagt!

Mit dem großen Energiesparpotenzial bei der Sanierung von alten Hausbeständen befasst sich seit August das Europäische Kompetenzzentrum für energetische Altbausanierung und Denkmalpflege. Ins Leben gerufen wurde dieses Schulungs- und Anwendungszentrum vom Frauenhofer Institut für Bauphysik (IBP) und dem Frauenhofer Informationszentrum Raum und Bau (IRB), in Zusammenarbeit mit dem Bayrischen Landesamt für Denkmalpflege und der Gemeinde Weyarn nahe München. Eine hochkarätige Kompetenzbündelung auf dem Gebiet der Denkmalpflege und energetischen Altbausanierung steht somit ab dem kommenden Herbst zur Verfügung, die in dieser Form einzigartig ist. Hiermit wird eine zentrale Anlaufstelle für Architekten, Denkmalpfleger, Handwerker, Bauphysiker und Bauherren geschaffen, um mit gezielter Beratung möglichst effiziente Sanierungsmaßnahmen durchführbar zu machen. Ebenfalls werden neben der Beratungsstelle auch Seminare zu wechselnden Themen angeboten und hierbei auch Handwerkslehrlingen, Schülern und Studenten eine kompetente und auf der neuesten Forschung basierende Weiterbildungsmöglichkeit aufgezeigt.

Besonders bei Altbauten ist eine energieeffiziente Sanierung oftmal recht schwer. Zwar liegt gerade hier das größte Potenzial, den Energieverbrauch zu senken, doch sind die Aufgaben für Planer und durchführende Organe bei der Sanierung relativ komplex, nicht zuletzt wegen der Energieeinsparverordnung EnEV aus dem Jahr 2002. Diese regelt diverse Vorgaben des energetischen und baulichen Wärmeschutzes für die Sanierung von Altbauten, was die Koordination zwischen Bauherren und Planern zusehends erschwert. Für den Bauherren zählen in erster Linie wirtschaftliche Aspekte unter Einhaltung der Bestimmungen, was für die Planer bei den nötigen Sanierungsmaßnahmen erschwerend hinzukommt. Schnell kann es bei einer nicht fachgerechten oder bauphysikalisch falschen Sanierung zu erheblichen Schäden, wie Schimmelpilzbildung oder Korrosion kommen. Hauptgrund hierfür: die verbauten historischen Materialien, die mit den heutigen modernen Baustoffen „verbaut“ werden, sind sich einander nicht immer zuträglich. Hinzu kommen mangelnde Kenntnisse der feuchttechnischen Eigenschaften der unterschiedlichen Materialien und unzureichende hygrothermische Vergleichswerte.

Beim Europäische Kompetenzzentrum für energetische Altbausanierung und Denkmalpflege werden diese Wissenslücken geschlossen und allen Interessierten fachlicher und gezielter Rat im Bereich Bauphysik, energetisches Bauen, Bauschäden, Ökologie und Kosten geboten. Dabei geht das Zentrum mit gutem Beispiel voran und zeigt, dass denkmalpflegerische Ansprüche und eine energetische Sanierung sich keineswegs ausschließen. Hierzu wurde die historische Klosterbrauerei Weyarn unter sämtlichen ökonomischen Aspekten saniert und somit eindrucksvoll demonstriert, dass Altbauten und denkmalgeschützte Gebäude keineswegs weiterhin zu den größten Energiesündern im Bereich Heizen und Kühlen von Gebäuden zählen müssen.

Weiterführende Infomationen für Interessenten gibt es unter http://www.ibp.fraunhofer.de/

Judith Schomaker

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