Die Mikro-Turbine BreezeBreaker

Eigentlich wollte Fritz Unger fliegen lernen. Schon in seiner Kindheit beschäftigte sich der mittlerweile 19-jährige Gymnasiast deshalb mit Flugzeugtechnik und bastelte aus Pappe, Styropor oder Müllsäcken mehr oder weniger gut funktionierende Flugapparate. Doch meist kommt es anders als man denkt und so wurde Fritz Unger nicht Pilot oder Flugzeugkonstrukteur, sondern nach vielen Experimenten, Vogelbeobachtungen und einer Segelflugausbildung entstand aus dem Traum zu fliegen eine höchst interessante und effektive Windkraftanlage namens BreezeBreaker.

Im Detail handelt es sich dabei um eine Turbine mit zwei – statt der sonst üblichen drei – speziell geformten Rotorblättern. Durch einen zweiten Flügel, der über dem Hauptprofil platziert wird, liegt die Luftströmung länger an der Haupttragfläche an, der Auftrieb wird maximiert und dadurch eine bis zu vierfache Leistung der bisherigen Turbinen-Marktführer erreicht. Außerdem ist die Mikro-Windkraftanlage mit gerade einmal 12,9 Kilogramm ein Leichtgewicht und äußerst geräuscharm. Und natürlich ist der von BreezeBreaker erzeugte Strom emissionsfrei und dadurch umwelt- und klimafreundlich.

Ein weiterer Vorteil von BreezeBreaker ist die recht einfache Montage, die mit etwas handwerklichem Verständnis und Geschick durchaus selbst durchgeführt werden kann. Neben der Turbine wird dafür lediglich ein mindestens 60 Millimeter dicker Mast – wie er beispielsweise auch zur Installation von SAT-Anlagen verwendet wird – benötigt. Empfohlen wird eine Aufstellungshöhe von sieben Metern über Grund, die Mindestwindstärke für einen sinnvollen Einsatz beträgt 3,5 Meter pro Sekunde. Im Maximalbetrieb bei rund 13,5 Meter pro Sekunde wird dann eine Leistung von 18 Ampere beziehungsweise 800 Watt erreicht.

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Dass die MikroTurbine – über die von Fritz Unger gegründete Firma FuSystems – auch noch zu dem verhältnismäßig moderaten Preis von 1.349 Euro erhältlich ist, macht sie nicht nur für die Industrie, sondern gerade auch für private Hausbesitzer oder Campingfans interessant. Auch der Einsatz in Entwicklungsländern oder zivilsationsfernen Gegenden ist denkbar. Bis Ende Mai 2011 erhält man als Testkunde übrigens einen Rabatt von 30 Prozent und den BreezeBreaker somit für 944,30 Euro.

Matthias Schaffer

13 Bemerkungen

  • Hallo Clean Energy,

    ichj lese jetzt schon zum wiederholten Mal über diese Windturbine. Wie belastbar sind denn die beworbenen technischen Daten? Wie lieferbar ist denn das Gerät?

    Tobias Held

  • Hallo Herr Schaffer,
    den Kontakt mit fusystems hatte ich bereits gesucht, nur hatte ich vom Hersteller leider keine Antworten bekommen.

    Der Deutsche Wetterdienst hatte mir jedoch geantwortet. Er bestätigte mir für meine (Binnen)-Region eine durchschnittliche Windgeschwindigkeit von 6 Kn bei einer Wind-Wahrscheinlichkeit >= 4 Beaufort von 13%. Wenn Die Leistungsangaben von fusystems stimmen, würde das Windrad bei dem durchschnittlichen Wind gerade anlaufen. Bei 4 Bf würde das Rad dann etwa 200W Leistung haben. Zusammen mit den prognostizierten Winddaten ergibt sich damit eine Jahresleistung von etwa 230 kWh. Dei einem angenommenen Strompreis von 25ct/kWh erspart mir das Windrad jählich Stromkosten von etwa 60 Euro.

    Ob der im Artikel genannte Preis von 1350 Euro da dann noch als moderat bezeichnet werden kann, darf bezweifelt werden. Auch weil leider nicht in Erfahrung gebracht werden konnte, welche zusätzlichen Kosten noch auf den Betreiber zukommen (Akkumulatoren, Ladetechnik, Aufstellung, Wartung).

    In meinen Augen wird der Idee der Windkraftnutzung mit diesem Produkt nicht geholfen.

    Liebe Grüße,
    Tobias Held

  • Hallo Herr Held,

    dass Sie von FuSystems keine Antwort bekommen haben, hätte ich offen gestanden nicht erwartet, denn bei der Recherche für meinen Beitrag hatte ich eigentlich einen sehr positiven und auch sympathischen Eindruck von dem Unternehmen.

    Vielleicht antwortet ja doch noch jemand, wobei bei den von Ihnen genannten Windverhältnissen sich auch der bis Ende Mai gültige ermäßigte Preis von 944,30 erst nach fast 16 Jahren rechnen würde und die BreezeBreaker-Turbine für Sie deshalb wohl ohnehin nicht in Frage kommt.

    Liebe Grüße,
    Matthias Schaffer

  • Hallo Herr Schaffer,

    leider habe ich auch nach Wochen immer noch keine Antworten vom FuSystems bekommen.

    Allerdings kann man auf http://www.daswindrad.de die Entstehungsgeschichte der vorgestellten Windkraftanlage nachlesen. Daß beispielsweise der als Generatur eingesetzte Elektromotor aus einem Restpostenversand bezogen wurde, ist nicht automatisch zweifelhaft. Verheißt aber für die Ersatzteilversorgung und Kenndatenreproduzierbarkeit nichts gutes.

    Ich fürchte, Sie und ich sind etwas auf den Leim gegangen, was mit dem Begriff Vaporware bezeichnet wird. Es bleibt zu hoffen, daß nicht Allzuviele dadurch Geld, oder Interesse an umweltfreundlicher Energieversorgung verloren haben.

    Liebe Grüße
    Tobias Held

  • Hallo Herr Schaffer,

    wie man bereits in diesen Foren (Link: http://tinyurl.com/6jkqe7o und http://tinyurl.com/68uzoq4) ersehen kann, fehlt es dem “Entwickler” gänzlich an einem Bezug zur Realität. Das System ist weder erprobt noch irgendwie getestet, hat eine fragwürdige Funktionalität und keinerlei Meßdaten, die über eine theoretische Berechnung etwaiger Eventualitäten hinaus geht.

    Kurz: Dieses Produkt ist reine VaporWare mit unbekannten Spezifikationen, unbekannter Leistung, unbekanntem Wirkungsgrad und unbekannten Risiken, die ungetestet in die Masse gestreut werden.

    Auf dieser Plattform hier auch noch Werbung für etwas zu machen, das so unseriös wie eine Kaffeefahrt ist, empfinde ich als fragwürdig. Wenn Sie dann auch noch betonen, recherchiert zu haben, dann kann diese Recherche offenbar nicht über drei Zeitungen hinaus gegangen sein. Denn bereits Google liefert ETLICHE Ergebnisse, die eine ganz eindeutige Sprache sprechen.

    Randnotiz: Außerdem würde mich mal interessieren, wie man aus einem Generator, der als Maximalausgangsleistung mit 500Watt theoretischer Leistung spezifiziert ist, ganze 800 Watt raus holen soll. Das wäre ein Wirkungsgrad von 160% und damit Nobelpreis-verdächtig.

  • Hallo Herr Schaffer,

    der sogenannte “CEO” und “Head of Engineering” von FUSystems, Fritz Unger, hat auch in folgendem Forum seine Spuren hinterlassen:

    http://www.flugzeugforum.de/forum/showthread.php?52208-Neues-Verfahren-zur-Steigerung-des-Auftriebs-von-Tragfl%E4chen

    Es geht da vor allem um sein angebliches Patent, welches bisher aber nur eine Patentanmeldung ist. Viele User, darunter augenscheinlich “richtige” Aerodynamiker und Leute, die als Ingenieure ihr Geld verdienen, haben deutliche Skepsis zum Ausdruck gebracht.

    Der zweite Thread liest sich ähnlich unterhaltsam:

    http://www.flugzeugforum.de/forum/showthread.php?54149-Frage-zu-ca-cw

    Der letzte Post (#118) in diesem Thread fasst alles gründlich und knackig zusammen.

    Wenn man das mit den Posts von Fritz Unger im Windkraftforum kombiniert (die er mittlerweile gelöscht hat, aber als Zitate bei anderen Usern zum Teil noch zu lesen sind), wird schnell klar, dass man da einen beratungsresistenten Marketingprofi aufgesessen ist. Die Posts im Flugzeugforum habe ich übrigens vorsichtshalber wie ex-Dr Guttenberg mit Strg+c & Strg+v gesichert, um sie der Nachwelt zu erhalten. 🙂

    Es ist übrigens normal, dass sich Leute wie Herr Unger bei positiven Anfragen der Presse oder Interessenvertretungen sehr auskunftsfreudig zeigen und auch dafür sorgen, dass die in seinem Sinne richtigen Infos rüberkommen. Kritische Nachfragen sind nicht erwünscht.

    Im Windradforum hat ein User angeboten, das ganze Breezedingsdabumsda KOSTENLOS in einem Windkanal zu vermessen. Einzige Bedingung: Die Ergebnisse werden im Forum veröffentlicht. Das war wohl zu heiß… Im Kommentarthread von Heise hat Herr Chief- (oder eher Schief-) Ing. Unger dann postuliert, dass Internetforen ohnehin keine Aussagekraft haben. Ist ja klar, denn da posten Leute mit Ahnung, die so eine Scharlatanerie aufdecken.

    Abschließend hoffe ich, dass keinem gutgläubigen Windenergiefan finanzieller Schaden entsteht oder bereits entstanden ist.

  • Sehr geehrter Herr Held,

    leider konnten wir ihre Anfrage auf keinem unserer Server registrieren. Bei allen Kunden die aufgrund der enormen Rückfragenzahl auf eine Antwort warten mussten haben wir uns selbstverständlich entschuldigt.
    Gerne können Sie uns jedoch auch weiterhin kontaktieren und Leistungsparameter unseres Produktes erhalten.

    Beste Grüße,

    Ihr FuSystems Team

  • Grüß Gott Herr Unger,

    auch meine Anfrage aus dem Februar scheint bei Ihnen verloren gegangen zu sein.

    Für ein Vereinsgelände in der Nähe von Nürnberg suchen wir eine Stromversorgung. Bisher wird unser Energiebedarf über ein benzinbetriebenes Stromaggregat gesichert, welches in der nächsten Zeit ersetzt werden muss. Unser altes Aggregat liefert etwa 500W, das reicht für Kühlschrank, Beleuchtung und Wasserpumpe sowie gelegentlich Rasenmäher oder Elektrokleingerät.

    Ein Angebot über eine Solaranlage liegt uns vor, der Preis dafür erscheint uns aber nicht attraktiv.

    Könnte ein Windkraftwerk aus Ihrem Hause eine sinnvolle Alternative darstellen?

    Welche Kosten würden dafür auf uns zukommen? Welche Leistungsdaten erbringt Ihr Kraftwerk unter praktischen Bedingungen? Welche Langzeiterfahrungen (Wartungskosten, Zuverlässigkeit) liegen bereits vor?

    Mit freundlichen Grüßen,

    R.Fritz

  • Grüß Gott,

    ich habe inzwischen von Herrn Unger ein Angebot für ein Windkraftwerk erhalten.

    Desweiteren bittet er mich folgendes hier im Blog klarzustellen:

    Herr Unger übernimmt als Hersteller eine Leistungsgarantie für sein Kraftwerk. Diese Garantie wird nach seiner Aussage demnächst auf der Website zu sehen sein und ist schon jetzt bei seinen Großprojekten Bestandteil seiner Angebote. Mir liegt jetzt eine derartige Leistungsbeschreibung seines Kraftwerkes vor, in der er bei 8m/s Wind 45-150 W angibt.

    Damit ist das Windrad bei unseren Windverhältnissen vor Ort für eine sinnvolle Energieversorgung leider nicht geeignet.

    R.Fritz

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