Jährlich werden rund eine Milliarde Handys weltweit verkauft und die Zahlen bewegen sich steil nach oben. Immer günstigere Angebote sorgen dafür, dass die Verkäufe derart explodieren. Die Probleme, die sich daraus ergeben, kommen jedoch erst viel später ans Tageslicht – nämlich dann, wenn es um die Entsorgung der ausgedienten Handys geht.
Das recyceln alter Mobiltelefone steckt dabei noch in den Kinderschuhen. Kaum ein Mobilfunknutzer weiß darüber bescheid, dass die Möglichkeit zum Recyceln überhaupt besteht, was eine unlängst gestartete Umfrage von Nokia zeigte. Nur die Hälfte aller Befragten wussten von den Recyclingmöglichkeiten, wohingegen sich die andere Hälfte noch nie einen Gedanken hierzu gemacht hatte. Daraus ergibt sich eine Recyclingrate für Mobiltelefone von 3%, die letztendlich den Weg in die Widerverwertung finden.
Mit seinem Projekt „Remade“ gilt Nokia als Vorreiter für innovative Projekte im Bereich der Wiederverwertung. In der Studie werden neue und moderne Mobiltelefone aus alten Materialien gefertigt. So werden für die Alu Gehäuse alte Dosen genutzt, für Gummiteile ausgediente Autoreifen oder das Plastik alter Getränkeflaschen verwendet. In Serienproduktion wird dieses „Remade Handy“ dabei wohl nicht gehen, es dient lediglich als Impulsgeber für künftige Handy Generationen.
Weitaus Effektiver gestaltet sich die Rücknahme alter Mobiltelefone direkt vom Hersteller. Die Deutsche Umwelthilfe und T-Mobile starten das Exempel und geben dem Umweltbewusstsein einen neuen Denkanstoß. Intakte Bauteile werden entnommen und nach entsprechender Prüfung zur Produktion neuer Mobiltelefone wieder verwendet. Gänzlich funktionstüchtige Telefone werden dabei überwiegend an Dritte-Welt-Länder weitergegeben. Dieses Verfahren entlastet die Umwelt und deckt dabei auch den humanitären Bereich sinnvoll ab.
Bleibt nur noch, die Mobilfunknutzer zu überzeugen, ihre alten Mobiltelefone nicht in den heimischen Schubladen versauern zu lassen, sondern zum Recycling zu geben.
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